Hattingen. Klare Ansage der Stadt Hattingen: “Bitte bleiben Sie zu Hause!“ so der Appell aus dem Rathaus mit Blick auf hohe Ausflügler-Zahlen im Hügelland.

Schon im vergangenen Frühjahr gab es einen Aufschrei in Elfringhausen: Wild parkende Wanderer sorgten für Unmut bei den Anwohnern. Drei- bis viermal so viele Ausflügler wie sonst kämen ins Hattinger Hügelland, so die Schätzung derer, deren Grundstücke und Vorgärten in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auch beim aktuellen Lockdown hat der Andrang nun wieder massiv zugenommen - die Stadt Hattingen richtet deshalb einen deutlichen Appell an die Besucher: "Bitte bleiben Sie zu Hause!"

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Großer Andrang im Felderbachtal in Hattingen am vergangenen Wochenende

„So gerne wir sonst Besucherinnen und Besucher in Hattingen willkommen heißen, müssen wir jetzt zu Schutze aller an die Menschen appellieren, nicht die beliebten Wandergebiete aufzusuchen, sondern zu Hause zu bleiben und den Ausflug auf einen geeigneteren Zeitpunkt zu verschieben“, so die Erste Beigeordnete der Stadt Hattingen, Christine Freynik.

Nicht nur die Eifel und das Sauerland haben also Probleme mit Freizeitausflüglern, auch im Felderbachtal der Elfringhauser Schweiz gab es am vergangenen Wochenende einen großen Andrang. Wieder waren die Wanderparkplätze schnell überfüllt und es wurde an den Straßenrändern geparkt - und diese Straßen sind im ländlichen Idyll nicht so ausgebaut wie etwa in der Innenstadt.

Im Zweifel will die Stadt Hattingen auch Pkw abschleppen lassen

Während es im Mai 2020 noch hieß, dass verstärkte Kontrollen von Parkverstößen in den Außenbereichen des Stadtgebietes durch das Ordnungsamt schwer durchführbar seien und es nur sporadische Streiffahrten gab, geht die Stadt Hattingen nun rigoroser vor. Sie kündigt an, dass das Ordnungsamt an diesem und auch an den kommenden Wochenenden den ruhenden Verkehr kontrolliert. "Außerhalb von Parkplätzen parkende Fahrzeuge müssen mit Verwarnungen rechnen oder, wenn Rettungswege versperrt werden, auch damit, abgeschleppt zu werden", so die Stadt.

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Bürgerinnen und Bürger hätten darüber hinaus die Möglichkeit, Parksünder durch eine Privatanzeige dem Ordnungsamt zu melden, hieß es bereits im Sommer von der Stadt Hattingen, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zudem noch einmal darauf hinweist, "dass auch bei Ausflügen in die Natur die aktuellen Kontaktbeschränkungen gelten und der Mindestabstand einzuhalten ist".

Müll im Wald und Wildpinkler sind die weiteren Probleme im Hügelland

Ein zweites Problem, das im vergangenen Sommer aufgetreten ist: Immer mehr Müll landet im Wald, weil sich die Besucher nicht um die Entsorgung kümmern. Die Stadt kündigte an, gemeinsam mit dem Stadtmarketingverein ein Konzept zu erarbeiten, wie zur Müllvermeidung in der Natur beigetragen werden kann. Ergebnisse wurden bis jetzt indes noch nicht vorgelegt.  

Auf dem kurzen Langenberger Stück des Felderbachtals sind aktuell auch Wildpinkler aufgefallen: "Nachvollziehbar, es ist ja alles zu, wo man sonst zur Toilette gehen könnte", sagt eine WAZ-Leserin. "Aber dann doch bitte nicht direkt unter ihrem Wohnzimmerfenster aufs Privatgrundstück. Das Traurige ist ja, dass die Leute auch noch frech werden, wenn man sie drauf anspricht."

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