Hattingen / EN-Kreis. Das Gefahrenabwehrzentrum für Hattingen und andere EN-Städte ist zu klein geplant. Grund: Anforderungen haben sich auch durch Corona verändert.
Hattingen wollte, dass das neue Gefahrenabwehrzentrum des EN-Kreis hier gebaut wird, Witten wollte es unbedingt bei sich haben. Den Zuschlag erhielt schließlich Ennepetal - doch jetzt ist klar, dass es zu klein geplant wurde. Nun werden externe Berater hinzugezogen, um bis zum Sommer einen Kostenplan aufzustellen.
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Bevölkerungs- und Katastrophenschutz auf lange Sicht sicherstellen
Beim Gefahrenabwehrzentrum geht es darum, den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz für die Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis auf lange Sicht sicherzustellen. „Mit 10.000 Quadratmetern für Büros und Besprechungsräume, Leitstelle und Lager, Hallenstellplätze und Technikräume wäre das vom Ennepe-Ruhr-Kreis am Strückerberg in Ennepetal geplante Gefahrenabwehrzentrum weder gesetzeskonform noch zukunftssicher“, hatte Kreissprecher Ingo Niemann bereits im November erklärt.
Was sich konkret in den vergangenen Jahren geändert hat: Die Vorgaben und Unfallverhütungs-Vorschriften für Leitstellen und Feuerwehren sehren heute anders aus als bei der Machbarkeitsstudie vor gut vier Jahren. Zudem muss technisch alles Systemrelevante doppelt vorgehalten werden. Heißt zum Beispiel: zusätzliche Fahrzeughallen und Räume zur Pandemie-Vorsorge.
Jetzt wird mit einer Fläche von rund 18.000 Quadratmetern neu geplant
Als Maßnahmen schlägt die Kreisverwaltung hierfür vor, Lager für Schutzkleidung, Impfstoffe und Desinfektionsmittel inklusive Kühl- und Abfüllmöglichkeiten sowie Material zum Aufbau mobiler Abstrichstellen und auch Fahrzeuge samt Stellplätzen zu schaffen. Besprechungsräume sollen so groß zu baut werden, dass sie auch während einer Pandemie von der ursprünglich gedachten Teilnehmerzahl genutzt werden können. Weiterer Flächenbedarf wird für Sonderfahrzeuge reklamiert.
Jetzt wird mit einer Fläche von rund 18.000 Quadratmetern neu geplant. Kosten müssen überschlagen werden, aber es soll auch genau geprüft werden, an welcher Stelle der Flächenbedarf doch noch reduziert werden könnte - selbstverständlich ohne Einschränkung der Funktionsfähigkeit. Zudem geht es noch darum, ob das Logistikzentrum für Tierseuchenbekämpfung integriert wird oder nicht.
Rolf-Erich Rehm sieht "riesigen Vertrauensvorschuss der Politik"
Das Votum der Kreispolitik zur Erarbeitung eines neuen Plans, sieht Rolf-Erich Rehm, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung, als "riesigen Vertrauensvorschuss der Politik". Man leite daraus aber nicht ab, "dass Geld keine Rolle spielt". "Vielmehr werden wir nach Einsparpotenzialen Ausschau halten, die sich nicht negativ auswirken. Ich bin überzeugt, in gut sechs Monaten werden wir Unterlagen vorlegen können, die es möglich machen, ein gute Entscheidung für die Zukunft zu treffen."
Die Planung beginnt nun nicht bei Null. Es wird auf Ergebnisse von Workshops zurückgegriffen, die Mitarbeiter der Leitstelle und der Kreisfeuerwehrzentrale, des Katastrophenschutzes und des Rettungsdienstes, aber auch des Fachbereiches Soziales und Gesundheit und des Veterinäramts des Kreises sowie Verantwortliche der Feuerwehren durchgeführt haben.
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