Hattingen. Spender der Aktion der Afrika-Hilfe-Stiftung verfolgen den Fortschritt der afrikanischen Kinder, für die sie schon im Vorjahr gespendet haben.
Dass es Nadine (17) in Afrika besser geht, freut Hubert Battling aus Hattingen. Weihnachten hat er sich den Steckbrief des afrikanischen, behinderten Mädchens, das im Projekt der Afrika-Hilfe-Stiftung "Kabeho! Sie sollen leben!" ist, vom Weihnachtsbaum genommen - und 500 Euro gespendet. In diesem Jahr ist er gleich wieder zum Steckbriefe-Baum gegangen, um zu sehen, ob er Nadine findet. Er hat. Und spendet wieder.
Nadine hat er sich 2019 ausgesucht, weil auf ihrem Steckbrief die höchste Spendensumme stand: 500 Euro. "Ich habe immer gut verdient, uns geht es so gut. Da wollte ich eine dicke Spende machen", sagt Hubert Battling (69). Hüft-Operation, die Wade: Nadine hat einige gesundheitliche Probleme.
Steckbrief-Aktion der Afrika-Hilfe-Stiftung in Hattingen begeistert Spender
Da die teuren Operationen bezahlt sind, benötigt die Stiftung fürs kommende Jahr weniger Geld, nämlich 118 Euro, um sie weiter zu unterstützen. Beispielsweise für die Krankenversicherung. Schön findet Battling, dass er mittels des Fotos auf den Steckbriefen auch sehen kann, dass es Nadine besser geht.
Die Sportfreunde (SF) Niederwenigern sind kürzlich wieder zum Steckbrief-Baum geeilt, um nach den drei Kindern zu sehen, die sie bei der letzten Aktion unterstützt haben. "Wir haben gesehen, dass Ndacyayisaba als geheilt aus dem Projekt ausgeschieden ist", freut sich Marcel Kraushaar. Das besagt der Steckbrief, auf dem in diesem Jahr dann keine Spendensumme vermerkt ist, sondern dass Ndacyayisaba (12) erfolgreich operiert worden ist und nach anschließender Physiotherapie jetzt den rechten Arm, der gelähmt war, wieder bewegen kann. Er hat nun eine neue Lebensperspektive. Er strahlt auf dem Foto.
Spender aus Hattingen verfolgen das Schicksal der Kinder in Afrika
"Die anderen beiden Kinder unterstützen wir wieder, nehmen ein neues dazu", erklärt Stefan Hülsdell von den SF Niederwenigern. Die erste Mannschaft spendet für die Kinder. "Wir haben gedacht, wir wollen den 18-jährigen Jungs mal mit auf den Weg geben, über den Tellerrand zu schauen, sich bewusst zu machen, wie gut es ihnen geht", erklärt Kraushaar.
Weil ihre Kinder die Krankheit Epilepsie kannten, hatte sich die Familie von Kathrin Willmes im Vorjahr für den Steckbrief eines Jungen entschieden. "Uns war es wichtig, ihn auch in diesem Jahr wieder zu unterstützen", so Kathrin Willmes. Weil in diesem Jahr mehr Spenden für das Kind notwendig sind, hat die Stiftung für ihn zwei Steckbriefe angefertigt, damit die Einzelsummen nicht so groß sind.
Treue und neue Spender unterstützen die Aktion der Afrika-Hilfe-Stiftung
"Den zweiten Steckbrief haben wir selbstverständlich mit dazu genommen, da es uns in dieser Pandemie nie schlecht ging. Wir hatten immer genug zu essen, konnten arbeiten, Geld verdienen." Kathrin Willmes blickt voraus: Auch im kommenden Jahr werden wir wieder das Kind unterstützen."
Die Familie von Claudia Kump gehört zu den Neuspendern. Carmen Hülsdell von der Afrika-Hilfe-Stiftung hatte ihr von der Aktion, von den Kindern und deren Situation in Afrika erzählt. "Ich bekam eine Gänsehaut nach der anderen." Mit der ganzen Familie ging sie zum Steckbriefebaum. Linus (13) und Lenja (10) hätten sich alle Steckbriefe ganz ruhig durchgelesen. "Meine Tochter geht gerne zur Schule, fand es beispielsweise auch ganz schlimm, dass Kindern Stifte fehlen", berichtet Claudia Kump.
Neuspender nehmen gleich vier Steckbriefe mit, um in Afrika Not zu lindern
Und weil die Familie sich nicht für ein Kind entscheiden konnte, "hat mein Mann dann gesagt, wir nehmen jeder eins", erinnert sich Claudia Kump. Die Steckbriefe möchte sich die Familie jetzt ins Wohnzimmer hängen. "Meine Schwester mit ihrer Tochter und meine Mutter haben sich dann auch noch Steckbriefe geholt."
Claudia Kump hofft, dass alle 107 Kinder Spender finden. "Wir bleiben bei der Zahl von 107 Kindern im Projekt, weil wir sicher stellen wollen, dass wir sie über einen langen Zeitraum unterstützen können. Auch wenn sie nur die Spitze eines Eisbergs sind", sagt Jo Küpperfahrenberg von der Afrika-Hilfe-Stiftung. Dabei ist der Bedarf viel größer.
Früher haben Familien in Afrika Kinder mit einer Einschränkung versteckt
"Früher haben die Eltern die Kinder versteckt. Sie können nicht begreifen, dass wir aus Europa kommen, um uns zu kümmern. Inzwischen tragen sie die Kinder zu uns, zeigen sie", berichtet er sichtlich gerührt vom Umdenken in der Region Higiro.
Physiotherapie brauchen manche Kinder, andere Fahrkarten, um zu Untersuchungen in Kliniken zu kommen. Manchmal reicht ein Rollstuhl, um das Leben eines Kindes zu bereichern. Für Kinder, die leider sterben oder glücklicherweise als geheilt entlassen werden, nimmt die Stiftung dann neue Kinder ins Projekt auf.
Stiftung hofft auf ein kleines Weihnachtswunder, um mehr Kindern helfen zu können
Jo Küpperfahrenberg hofft mit den Aktiven, durch ein kleines Weihnachtswunder doch mehr Kindern helfen zu können. Wenn sich ein Unternehmen fände, das bereit ist, für eine langfristige Unterstützung 15.000 Euro zu geben, "dann könnten wir 30 Kindern mehr helfen".
Spendenkonto und Informationen
Bank im Bistum Essen: Afrika-Hilfe-Stiftung, IBAN: DE23 3606 0295 0013 3460 46,
BIC: GENODED1BBE
Informationen finden interessierte auf der Internetseite der Afrika-Hilfe-Stiftung.