Hattingen. Bei der CDU Holthausen übernimmt jetzt die nächste Generation das Ruder. Der neue Vorsitzende ist 23 Jahre alt, sein Stellvertreter 18.

Marcel Zok ist der neue Kopf der CDU Holthausen. Er übernimmt den Vorsitz des Ortsverbandes und löst damit den Stadtverordneten Ralf Göbel ab. Mit seinen 23 Jahren soll Zok den Generationenwechsel bei den Holthauser Christdemokraten einläuten. Dass die CDU in Holthausen ihren jungen Mitgliedern vertraut, beweist auch die Besetzung des Stellvertreterpostens – dort startet der 18-jährige Felix Hampel durch.

„Es wird Zeit, das Ruder an jüngere Mitglieder weiterzugeben“, sagt Ralf Göbel. Der 57-jährige bleibt als Schriftführer dem Vorstand erhalte, ergänzt wird das Team von Bernd Jenk als Beisitzer. „Wir freuen uns, dass Marcel und Felix neuen Schwung und frische Ideen in unsere politische Arbeit einbringen werden“, fügt Göbel hinzu.

„Ein neues Radwegekonzept wäre immens wichtig“

Einige Themen stehen bei dem neuen Vorsitzenden, der an der Ruhr-Universität Bochum Wirtschaftswissenschaft studiert, ganz oben auf der Agenda. „Ich möchte, dass die Mobilität verbessert wird“, sagt Marcel Zok.

„Ein neues Radwegekonzept wäre immens wichtig, damit die jungen Familien, die es in Holthausen ja vermehrt gibt, sicher in die Innenstadt kommen können. Bisher gibt es keine Radwege“, so Zok. Das müsse sich schleunigst ändern, um den Standort Holthausen attraktiver zu gestalten. Dieses Thema sei auch immer wieder im Wahlkampf aufgekommen, sag Zok.

Gegen das Handyverbot an der Schule

Zok ist seit 2011 politisch aktiv, damals trat er der Jungen Union bei. „Ich habe mich auch vorher schon an der Schule für meine Mitschüler eingesetzt“, sagt der Wirtschaftsstudent. Er habe sich etwa gegen das Handyverbot an der Schule stark gemacht.

Wahlbezirk nach Bredenscheid verschoben

Bei der Kommunalwahl am 13. September wurden einzelne Wahlbezirke verändert, in Holthausen wurde sogar der komplette Stimmbezirk 16.03 nach Bredenscheid verschoben. Erforderlich werden diese Veränderungen durch die aktuelle Rechtssprechung des Verfassungsgerichtshofs NRW. Um die Größe der Wahlbezirke in Bezug auf die Einwohnerzahl möglichst gleich zu halten, war bislang eine Abweichungsobergrenze von 25 Prozent nach oben oder unten erlaubt.

Das gilt nun nicht mehr, derartige Abweichungen werden als zu groß gesehen. Künftig werden 15 Prozent als unkritisch betrachtet.

Nach seiner Schulzeit am Gymnasium in Holthausen habe er sein Engagement auf der Kommunalebene fortsetzen wollen. In der vergangenen Ratsperiode sammelte er als Sachkundiger Bürger erste Erfahrungen im Ausschuss für Stadtentwicklung.

Für ein Naturfreibad an der Ruhr

Der Holthauser sieht nicht nur Nachholbedarf in seinem Stadtteil, sondern auch im gesamten Stadtgebiet. Zok setzt sich für ein Naturfreibad an der Ruhr ein. „Jedes Jahr ertrinken Menschen in der Ruhr. Überwachtes, legales Schwimmen in einem Naturfreibad anzubieten, wäre daher absolut sinnvoll.“ Die Stadt Essen habe vorgemacht, wie so etwas aussehen könnte. Auch in Witten sei man bereits bei der Planung eines solches Naturfreibads, sagt Zok. In Hattingen sei dies ebenfalls möglich und nötig.

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Sein Stellvertreter im Holthauser CDU-Vorstand ist Felix Hampel. Der 18-jährige Schüler ist in Hattingen vor allem durch sein Engagement im Jugendparlament und der Hattinger Ortsgruppe der Klimabewegung „Fridays for Future“ bekannt.

„Ralf Göbel steht uns immer auch mit Rat zur Seite“

„Felix hat noch einmal einen anderen Blick auf die Schulthematik“, sagt Marcel Zok, der seinen neuen Stellvertreter im Kommunalwahlkampf kennenlernte. Er wisse genau, wie es um die Digitalisierung der Lehrmittel bestellt sei, und weise so eine gute Expertise auf, sagt Zok.

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Das junge Doppel an der Spitze der Holthauser CDU hat sich also einiges vorgenommen. „Ralf Göbel steht uns aber immer auch mit Rat zur Seite“, erklärt Zok. Besonders sei die junge Vorstandsbesetzung dennoch. „Gerade in unserer Partei ist das ja alles andere als alltäglich“, so Zok.