Hattingen. Kunden haben in Hattingen Angst vor Ladenschließung. Für Schulen gibt es neue Regeln: Wer wie unterrichtet wird – und was Eltern tun müssen.
In Hattingen ist der Inzidenzwert am Freitag auf 178,18 gestiegen. Ab Montag können Schüler von Klasse 1 bis 7 können von Eltern vom Präsenzunterricht befreit werden, Schüler ab der Klasse 8 müssen in den Distanzunterricht. Zudem gibt es zwei zusätzliche Ferientage am 7. und 8. Januar: Das ist die Vorgabe der NRW-Landesregierung. Die den Schulen jetzt viel abverlangt.
Was passiert mit den in der dritten Adventswoche anstehenden Klassenarbeiten? Darauf gibt das Schreiben des Schulministeriums, das Gesamtschulleiterin Dr. Elke Neumann um 13.32 Uhr in der Post hatte, eine eher vage Antwort.
Teil-Lockdown für die Schulen: Das müssen Eltern in Hattingen jetzt wissen
„Im Einzelfall soll geprüft werden, ob im Sinne einer Entlastung Klassenarbeiten entfallen oder verschoben werden können“, berichtet Neumann. Schwammig sei das. Sollten Arbeiten geschrieben werden, müssten die Lehrer die Schüler im Distanzunterricht dafür in die Schule bitten.
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Dabei hat die Schule schon jetzt mit reichlich Nachklausuren zu tun, die für den 21. und 22. Dezember angesetzt waren, weil durch Quarantänen und Erkältungen doch reichlich Schüler eine Klausur nicht mitschreiben konnten. Und für die kommende Woche sind auch mündliche Prüfungen angesetzt, bei denen zwei bis vier Kinder miteinander kommunizieren müssen. Unklar ist jetzt, wie das alles gehen soll. Auch Tests auf Distanz seien möglich.
Unklar ist, was mit den geplanten Klassenarbeiten und Klausuren geschieht
Zwar sei es möglich, beispielsweise in den unteren Klassen eine von den drei Halbjahresarbeiten in die Zeit nach der Notenvergabe für die Halbjahreszeugnisse zu schieben. „Aber das muss alles gründlich abgewogen werden. Und es muss eine einheitliche Linie für alle Schüler geben.“
Die muss nun schnell her. Obgleich Elke Neumann den Schritt schon verstehen kann, denn „gerade bei uns in den neunten und zehnten Klassen gibt es beengte Verhältnisse“, hätte sie sich etwas mehr Vorlauf und Planbarkeit gewünscht. „Wenn wenigstens noch alle Schüler im Gebäude gewesen wären und man sie hätte informieren können, das wäre gut gewesen.“ Das wird jetzt über Moodle passieren. „Das läuft eigentlich ganz gut. Ich muss ja alle erreichen.“
Schulleiterin: Lehrer müssen in Klassen 1 bis 7 ab Montag Doppelbetreuung leisten
Eine kleine Herausforderung sei das alles schon aufgrund einer gewissen Beliebigkeit in den Vorgaben. „Ich muss den Kollegen ja jetzt etwas an die Hand geben, damit wir eine Gleichbehandlung aller Schüler sicher stellen.“
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Eltern, die ihre Kinder bis einschließlich Klasse 7 vom Präsenzunterricht abmelden wollen, müssen das nach Vorgabe des Schulministeriums schriftlich tun. „Und das ist dann auch dauerhaft, man kann nicht einen Tag schicken und am nächsten nicht.“ Ferien haben diese Schüler dann übrigens nicht. Sie werden im Distanzunterricht lernen. „Da müssen die Lehrer eine Doppelbetreuung leisten“, gibt Elke Neumann zu bedenken.
Am Gymnasium Holthausen werden alle Arbeiten und Klausuren auf Januar verschoben
Auf Januar verschoben werden die Klausuren und Klassenarbeiten am Gymnasium Holthausen. „Wir haben gut geplant, das kriegen wir hin, wenn es dann in die Verlängerung geht, muss man gucken“, sagt Schulleiter Thorsten Köhne, der sein Team ausdrücklich lobt. Und Eltern von Schülern der Klassen 1 bis 7 müssen bis Sonntag, 13. Dezember, schriftlich mitteilen, ob ihr Kind zum Unterricht kommt oder nicht. „Wir hoffen, dass viele daheim bleiben, denn wir beispielsweise zwölf Klassen per Video unterrichten, dann stirbt hier unser Netz“, gibt Schulleiter Thorsten Köhne zu bedenken. Das Gymnasium verwendet für den Distanzunterricht bereits seit Ostern die Lernplattform Its-Learning.
Grundschule Weiltor hat Corona-Mappen an die Schüler fürs Homeschooling ausgegeben
Die Schüler der katholischen Weiltorgrundschule Sankt Franziskus haben bereits Corona-Mappen daheim, die das Schulteam im Vorfeld erstellt hat, auch beispielsweise für Quarantäne-Fälle. Daran sollen die Schüler zunächst arbeiten. Genauere Informationen hatte die Schule noch nicht.