Hattingen. Die Aktion 100.000 in Hattingen unterstützt in diesem Jahr ein Umweltprojekt in Äthiopien. Es geht um Entwicklungshilfe und Klimaschutz.

Immer in der Vorweihnachtszeit wird die Aktion 100.000 in Hattingen aktiv. Mit unterschiedlichsten Aktionen in den beteiligten katholischen und evangelischen Gemeinden, von denen wegen Corona in diesem Jahr viele ausfallen müssen, wird dann für Projekte in Entwicklungsländern gesammelt – abwechselnd für welche von „Brot für die Welt“ und „Misereor“. In diesem Jahr sollen die in Hattingen gesammelten Spendengelder einem Umweltprojekt in Äthiopien zu Gute kommen.

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In dem ostafrikanischen Land liegt derzeit mehreres im Argen: Die Armut der Menschen ist ein großes Thema, zuletzt war allerdings auch von einem militärischen Konflikt im Norden des Landes zu lesen. Zudem spüren die Menschen in Äthiopien auch die Auswirkungen des Klimawandels stark, etwa durch Dürren und Verwüstung, was wiederum zu noch mehr Armut führt. „Das ist in den südlichen Ländern ja viel gravierender als bei uns“, macht Pfarrer Frank Bottenberg deutlich.

Wälder in Äthiopien durch Abholzung bedroht

Zugleich sind die Wälder Äthiopiens durch illegale Abholzung bedroht. Das Problem: Durch die Armut sehen die Menschen vor Ort keine andere Möglichkeit, als Bäume zu fällen, um sie als Feuerholz zu verkaufen. Zusammen mit der Orthodoxen Kirche setzt sich Brot für die Welt dafür ein, die Wälder zu schützen, indem den Menschen nachhaltiges Waldmanagement und der Zusammenhang zwischen Wald und Klima erläutert wird sowie alternative (und nachhaltige) Einkommensmöglichkeiten.

Eines der Teilprojekte ist ein Umweltclub an einer Dorfschule, in dem Kinder schon früh lernen, wie wichtig der Wald für sie ist und auch, wie sie die Bäume richtig pflegen. Dieses Projekt ist das, wofür die Hattinger Aktion 100.000 in diesem Jahr sammelt.

Ausgewählt wurde es, wie in jedem Jahr, von den Schülern der weiterführenden Schulen. 15 Klassen hätten sich an der Abstimmung beteiligt, drei Projekte standen zur Wahl, erläutert Thomas Haep, der Vorsitzende der Aktion 100.000. Er findet es besonders wichtig, die Kinder und Jugendlichen in diese Entscheidung einzubinden. Einerseits, damit sie sich damit identifizieren können, aber auch „damit man das Thema Dritte Welt weiter hochhält.“ Denn als die Aktion ins Leben gerufen wurde, habe es noch ein größeres Bewusstsein für diese Problematik gegeben, heute dominieren andere Problemlagen in der Gesellschaft und auch in den Medien.

Projekt berührt Entwicklungshilfe und Klimawandel-Problematik

Das unterstützte Projekt bildet das sehr deutlich ab: Denn es geht zu gleichen Teilen um Entwicklungshilfe und um Klimaschutz. Mehr noch: Beides hängt voneinander ab. Einen dritten Verknüpfungspunkt schaffen die Organisatoren in diesem Jahr durch eine digital unterstützte Rallye-Version des Hungermarsches. Neben der üblichen 20-Kilometer-Variante gibt es auch eine Zehn-Kilometer-Runde, bei der die Läufer mittels einer App durch eher unwegsames Gelände geführt werden.

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An bestimmten Punkten sind Videos oder Quizfragen eingebunden. So lernen die Teilnehmer beispielsweise, dass in unseren Wäldern nicht Zypresse oder Eukalyptus gefährdet sind, Fichte und Buche aber schon. Und an einer Schafweide gibt es das Video eines äthiopischen Schafzüchters, der erklärt, wie er seine Schafzucht durch das Projekt wald- und klimakompatibel gestaltet.

So läuft der Hungermarsch unter Corona-Bedingungen

Seit 39 Jahren gehört der Hungermarsch zu den Hauptaktionen der Aktion 100.000. Der Sponsorenlauf, der sonst immer am zweiten Adventssonntag durchgeführt wurde, ist in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie zeitlich entzerrt worden: Willige Wanderer können sich bis zum 23. Dezember alleine oder in Kleingruppen auf den Weg machen.

Neben der klassischen 20-Kilometer-Strecke gibt es in diesem Jahr auch Zehn-Kilometer-Strecke mit interaktiven Elementen über die App Actionbound. Weitere Informationen gibt es unter: https://www.heilig-geist-hattingen.de/startseite/aktion-100-000/