Hattingen. Weil die Band Captain Disko, die aus Hattingen kommt, nicht auftreten kann, hat sie ein Studio zusammengebastelt. Und „Dorfkids“ aufgenommen.
Ins „Nimmerland“ entführte die Band Captain Disko die Zuhörer mit ihrem Album vor mehr als zwei Jahren, doch nachdem die Reise beendet war, wurde es ein wenig still um die Band, deren Ursprünge auch in Hattingen liegen . Am heutigen Freitag veröffentlichen Captain Disko nun aber ihren neuen Song. Doch der Weg bis zum Erscheinen des Liedes „Dorfkids“ war ein weiter und beschwerlicher.
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Am wohlsten fühlen sich Daniel, Hendrik, Seko und Lat auf der Bühne, und so spielten die Vier ihre Songs auf den Bühnen dieses Landes. Sie spielten eigene Club-Gigs, traten als Vorband für Querbeat, Grossstadtgeflüster und Ohrboten auf und waren auf Festivals unterwegs – doch Anfang März war damit plötzlich Schluss. Corona!
Schon bei ihrem bisher letzten Konzert präsentierte die Band zwei neue Songs
Ihr bislang letztes Konzert spielten Captain Disko in Gronau, bei dem die Ruhrpott-Band zwei neue Songs dem Publikum präsentierte. „Einer davon war auch unsere neue Single ,Dorfkind’“, sagt Schlagzeuger Lat. „Die Reaktionen auf die Songs waren sehr gut und uns war klar, dass wir die beiden Lieder aufnehmen wollen, doch Corona hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht.“
Zeit im Tonstudio zu verbringen sei teuer, und die eingeplanten Einnahmen durch die Clubtour und die Live-Auftritte bei Festivals seien einfach weggefallen, sagt Lat.
Clubtour muss erneut verschoben werden
Der Song „Dorfkids“ der Hattinger Band Captain Disko erscheint über das Indie-Label „Pottpeople“ , das seinen Sitz in Oberhausen hat.
Die zuvor bereits verschobene kleine Clubtour, bei der Captain Disko nun im Januar und Februar in Düsseldorf, Hamburg und Oberhausen auftreten wollten, wird wegen der Pandemie erneut verschoben . Neue Termine stehen allerdings noch nicht fest.
„Wir sind alle berufstätig und leben nicht von den Einnahmen der Band, doch bei einer kleinen Band wie sie unsere nun einmal ist, stellt sich da auch schnell eine existenzielle Frage“, erklärt Lat.
Captain Disko entschied sich dazu, die neuen Lieder auf eigene Faust aufzunehmen und so bauten sich die vier ein kleines, improvisiertes Aufnahmestudio. „Keiner von uns hatte einen Plan, wie das funktionieren würde, doch wir hatten Hilfe von befreundeten Tontechnikern und haben uns mit Tutorials bei Youtube den Rest selber angeeignet.“ Das habe besser geklappt als gedacht und nach einem professionellen Mastering sei der Sound dabei herausgekommen, den sich Captain Disko schon seit Jahren für sich gewünscht hatten, so der Hattinger Drummer.
„Dorfkids“ klingt roher und energischer als ihre bisherigen Popsongs
Der Song „Dorfkids“, der deutlich roher und energischer klingt, als die Lieder der recht poppigen Nimmerland-Platte, dreht sich, wie der Name schon verrät, um das Leben auf dem Dort und viel mehr um das Abend- und Nachtleben auf dem Dorf. „Jeder weiß doch wie das ist auf dem Dorf, wo im Festzelt gemeinsam gefeiert und getrunken wird. Jeder kennt dort jeden. Und jeder kennt jemanden, der in einem solchen Dorf lebt. Wir erleben das ja auch auf Tour, wenn wir in solchen Gegenden spielen. Auf unserer Art wollen wir dieses romantisierte Dorfgefühl transportieren“, sagt Lat.
Zum Song „Dorfkids“, welcher ab der Veröffentlichung auf allen großen Streamingportalen zu hören sein wird, erscheint Anfang Dezember auch noch ein bereits abgedrehtes Musikvideo. „Dafür haben wir uns auf einen Bauernhof begeben und ein paar coole Szenen gedreht“, so Lat.
Ein zweiter Song soll folgen, die Aufnahmen sind abgeschlossen
Ein zweiter Song soll bald folgen, die Aufnahmen dazu seinen schon ebenfalls schon abgeschlossen. Ein Veröffentlichungsdatum stehe aber noch nicht fest, so Lat. Und im kommenden Jahr wollen die vier auch endlich ihre neue Songs live auf der Bühne mit ihren Fans zelebrieren. „Live-Auftritte sind das Salz in der Suppe. Wir leben von dieser positiven Energie. Neue Songs im Studio zu komponieren und aufzunehmen, macht Spaß, aber ist nicht mit einem unserer Konzert zu vergleichen“, erklärt Lat.
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