Hattingen. Blankensteiner sind sauer auf die Stadt Hattingen, weil sie seit Jahren auf die Mängel auf und an der Straße hinweisen – und nichts passiert!

„Ich habe immer gedacht, dass bürgerschaftliches Engagement von der Stadt geschätzt und ernst genommen wird. Aber das scheint so nicht zu sein“, stellt Bernd Orlowski (54) aus Blankenstein fest. Er versucht – wie auch Hans Hartung (80) und Patrick Bell (36) – eine Verbesserung der Sprockhöveler Straße für Schulkinder, ältere Menschen, Behinderte, Mütter und Väter mit Kinderwagen zu erreichen. Allerdings seit Jahren ergebnislos.

Sprockhöveler Straße hat mehrere Problempunkte aus Sicht der Bürger

Bernd Orlowski, Vater eines Kindes an der Grundschule Alt-Blankenstein, kämpft um eine Verbesserung an der Sprockhöveler Straße.
Bernd Orlowski, Vater eines Kindes an der Grundschule Alt-Blankenstein, kämpft um eine Verbesserung an der Sprockhöveler Straße. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Die Sprockhöveler Straße hat mehrere Problempunkte aus Sicht der Bürger. „Zum einen ist der Bürgersteig streckenweise so marode, dass man nicht gefahrlos dort laufen kann“, sagt Hans Hartung. Wurzeln der Bäume biegen den Asphalt noch oben, Bäume stehen mitten auf dem Bürgersteig, so dass Passanten weder rechts noch links vorbeilaufen können. Oft müsse man auf die Straße ausweichen, um überhaupt weiter zu kommen.

Die Straße werde Richtung Ortskern Blankenstein intensiv benutzt. Aber für Menschen, die auf den Rollator angewiesen sind, sei der Hindernislauf eine echte Gefahrenquelle. Hinzu komme, so Hartung, dass der Bürgersteig auf einer Seite irgendwo einfach aufhöre, so dass die Fußgänger gezwungen seien, die Straßenseite zu wechseln.

Wo der Gehweg völlig marode ist, gibt es keine Laternen

Und ausgerechnet auf der Seite, auf der der Gehweg völlig marode ist, gebe es keine Laternen. Das bisschen „Funzellicht“ von gegenüber werde auch noch von parkenden Autos geschluckt. Als echten „Schild“-Bürgerstreich bezeichnet der 80-Jährige die Halteverbotsschilder, die seit Tagen an einem 100 Meter langen völlig übersichtlichen Straßenabschnitt stehen.

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Außerdem sei der Bürgersteig auf der einen Seite unbeliebt, da er mehrmals durch Grundstücksgrenzen mit Felsen und Mauern unterbrochen werde. „Seit Jahren kämpfen Blankensteiner Bürger für eine Verbesserung des vorrangig benutzten Bürgersteigs auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der an der Straße Auf Drenhausen beginnt“, erklärt Hans Hartung. Neben wiederholten Eingaben bei der Stadt sei bereits im November 2011 über die Probleme berichtet worden. Verbessert worden sei aber nichts.

Bürger hat sich intensiv mit der Stadt Hattingen auseinandergesetzt

Intensiv mit der Stadt auseinandergesetzt hat sich auch Patrick Bell. Der Ingenieur und Vater von zwei (bald drei) Kindern hat die Problempunkte der Straße, „die viele junge Familien genauso sehen“ schon vor Jahren dokumentiert, ist mit dem zuständigen Amt in Kontakt getreten, hat Bürgermeister Dirk Glaser mit einem umfangreichen Schreiben informiert, hat den Ortsbürgermeister von Blankenstein in Kenntnis gesetzt. Ähnlich aktiv wurde auch Bernd Orlowski.

Bürger sehen sich bei der Straße ausgebremst

„Wir haben hier kein Luxusproblem und wollen auch keine Verbesserungen mit Blattgold. Wir möchten, dass sich die Situation für alle verbessert “, so der Blankensteiner Bernd Orlowski.

Er ist frustriert und verärgert über die Ignoranz der Stadt wie andere Anwohner auch. „Wir versuchen, auf vernünftige Art Verbesserungen in die Wege zu leiten und werden nur ausgebremst.“

„Die Stadt verwies darauf, dass die Straßen- und Bürgersteigführung seit Jahrzehnten unverändert sei und sich ohne umfangreiche bauliche Maßnahmen nicht verbessern lasse“, schildert Patrick Bell. Sowohl die Unfallstatistik als auch die Statistik der Geschwindigkeitsübertretungen sei unauffällig, teilte ihm die Stadt mit. Unabhängig davon werde man aber eine durchgängige Begrenzung der Geschwindigkeit vorsehen, so die Stadt, um das Sicherheitsgefühl der Fußgänger und Kinder zu stärken.

Jetzt gibt es ein Parkverbot für so genanntes „hinkendes Parken“

„Plötzlich wurde jetzt im Oktober ein Tempo-30-Schild an der Kreuzung Sprockhöveler Straße/Auf der Ürfte in Fahrtrichtung Blankenstein aufgestellt und nach knapp drei Wochen wieder abgebaut“, berichtet Bernd Orlowski, der ein siebenjähriges Schulkind hat. Stattdessen gibt es jetzt ein Parkverbot für so genanntes „hinkendes Parken“. Pkw dürfen also nicht mehr mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig stehen. Daher werde da jetzt wieder schneller gefahren. Die Situation habe sich nur noch verschlechtert, sagt Orlowski.

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Die Stadt teilte mit, an der Parksituation könne man nichts ändern. Man prüfe aber, ob man eine Verbesserung des maroden Gehwegs erreichen könne.

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