Hattingen. Die Einzelhändler in Hattingen gehen mit „Freiheits-Bäcker“ Richard Sodtke hart ins Gericht. Sie sind für Maskenpflicht und fordern Rücksicht.
Um die Maskenpflicht kommen Kunden bei „Freiheits-Bäcker“ Richard Sodkte mit der unüberprüften Behauptung, man habe ein Attest, schnell herum. Viele Hattinger Einzelhändler sehen dieses Vorgehen sehr kritisch. Man müsse auf sich und seine Mitmenschen aufpassen und Verantwortung übernehmen, lautet der Tenor.
„Ich kenne Herrn Sodtke aus der Zeit, als er sein Café noch in der oberen Heggerstraße hatte“, sagt Claudia Schindler, Inhaberin des Dekorationsgeschäfts „Blickfang“. „Er war immer sehr nett und sympathisch, aber sein Verhalten finde ich absolut nicht in Ordnung. Ich halte es sogar für gefährlich .“
„Das Verhalten des Bäckers sorgt definitiv für schlechte Stimmung“
Als Geschäftsinhaberin trage man Verantwortung für seine Kunden, deshalb müsse man dringend darauf achtem, dass Masken getragen werden, so Claudia Schindler. Aber bisher habe sie diesbezüglich bei ihren Kunden noch keine Probleme gehabt.
„Das Verhalten des Bäckers sorgt definitiv für schlechte Stimmung“, sagt Markus Lesmeister, Inhaber von Lesmeister Herrenmode. „Das geht gar nicht und sorgt für Unruhe, die wir aktuell gar nicht gebrauchen können. Ich habe mich auch schon auf Facebook kritisch dazu geäußert.“ Natürlich gebe es auch Kunden, denen die Maskenpflicht nicht gefalle, aber sie halten sich dennoch daran, so Markus Lesmeister.
„Wir müssen uns alle an die nachvollziehbaren Regeln halten“
„Die haben aber nur vergessen, die Maske aufzusetzen – und wenn ich ihnen mit Maske entgegentreten, fällt es auf und dann wird der Mund und die Nase auch schnell bedeckt.“ Lesmeister hat das Gefühl, dass die Menschen eine hohe Disziplin an den Tag legen und auch die Kontrollen in der Innenstadt hält er für sinnvoll.
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„Bei mir ist es schon passiert, dass Leute die Maske nicht richtig aufgesetzt hatten und so die Nase nicht bedeckt war“, sagt Enver Ayvazi, Inhaber von Hattinger Sport & more. „Da greife ich dann sofort ein und sage Bescheid. Wir müssen uns alle an die nachvollziehbaren Regeln halten. Es gibt keine Ausnahmen.“
Atteste sind bei anderen Händlern kein Thema
Den Fall, dass Menschen versucht haben, die Maskenpflicht mit der Aussage, man habe ein Attest, zu umgehen, sei bei ihm noch nicht vorgekommen. Auch bei allen anderen befragten Hattinger Einzelhändlern ist eine solche Situation bisher nicht aufgetreten .
Die Maske zu tragen, sei nervig und blöd, doch es sei unbedingt notwendig und es führe kein Weg daran vorbei, sagt Peter Blome, Inhaber vom Schuhhaus Heller und Vorsitzender der Einzelhandelsverbandes Hattingen. „Diese Kleinigkeit beschränkt nun wirklich nicht meine Grund- und Menschenrechte.“ Über viele Corona-Maßnahmen dürfen und müsse man diskutieren, doch das Tragen einer Maske gehöre nicht dazu, so Peter Blome.
„Wir müssen gegenseitig auf uns aufpassen“
Im Schuhhaus Heller habe man die Kunden bereits vor der gesetzlichen Maskenpflicht gebeten, Mund und Nase zu bedecken. Und bis auf zwei Kunden, die sich damals geweigert hätten, sei dies auch kein Problem gewesen, sagt Blome. Aktuell betrete ohnehin niemand das Geschäft ohne Mund-Nasen-Bedeckung, da ja schon auf den Straßen eine Maskenpflicht gelte.
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„Wir müssen gegenseitig auf uns aufpassen, denn wir wollen alle wieder normal und ohne Einschränkungen leben“, sagt Alexandra Bak, Inhaberin von Alex’s Fashion & more. Ähnlich sieht es auch Angela Ferrara, die mit ihren Wollgeschäft von November bis Januar das Ladenlokal von Eissalon Pampanin übernimmt. „Wir wollen doch alle gesund bleiben“, sagt sie. „Dafür tragen wir eben diese Masken.“