Hattingen. Mit verschiedenen Maßnahmen sollen in Hattingen Schulschließungen verhindert werden. Das sind die Ansichten zu Masken im Grundschulunterricht:

Mit Hilfe von Eieruhren, Stoßlüften und CO2-Ampeln in den Klassenräumen sollen in Hattingen trotz immer weiter steigender Corona-Infektionszahlen Schulschließungen verhindert werden. Über den Sinn des Tragens von Masken während des Unterrichts – an weiterführenden Schulen nun wieder Pflicht und vom Ennepe-Ruhr-Kreis auch für die Erst- bis Viertklässler empfohlen – haben Hattingens Grundschulleitungen unterschiedliche Ansichten.

Stoßlüften in den Klassenräumen funktioniert „super“

Das Stoßlüften in den Klassenräumen – alle 20 Minuten für je fünf Minuten – funktioniere doch „super“, sagt etwa Tanja Tönshoff, Leiterin der Erik-Nölting-Schule. Lediglich in einem Förderraum sei Lüften nicht möglich, „er wird von uns zurzeit daher auch nicht genutzt“. Trotz des regelmäßigen Lüftens müsse in den Klassen zurzeit auch noch niemand frieren, sagt Tönshoff – „ich bin allerdings gespannt, wie kalt es noch wird“. Gegebenenfalls sollen aber die CO2-Ampeln, die die Stadt allen Schulen in Hattingen zur Verfügung gestellt hat, helfen, dass tatsächlich nur im Bedarfsfall durchgelüftet wird.

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Das Dauertragen von Masken auch während des Unterrichts auch an Grundschulen hält Tönshoff derweil für ihre Schule für wenig hilfreich. Der Grund: 130 Kinder besuchten den Offenen Ganztag, sagt sie, und in diesem seien die Gruppen jahrgangsweise zusammengefasst – ohne dass die Kinder eine Maske trügen. „Von daher helfen Masken im Unterricht im Klassenverbund allein wenig.“

Krisenstab des Kreises empfiehlt Masken auch für Grundschüler

Der Krisenstab des Kreises dagegen hatte zum Schulstart nach dem gescheiterten Vorstoß zur Anordnung einer Maskenpflicht für Grundschüler auch während des Unterrichts die „dringende Empfehlung“ ausgesprochen, „auch an Grundschulen während des Unterrichts den Mund-Nasen-Schutz so häufig und so lange wie möglich zu tragen“. Er beruft sich dabei nicht zuletzt auf vom Robert-Koch-Institut empfohlene Präventionsmaßnahmen in Schulen für Kommunen mit einer Inzidenz über 50.

So abonnieren Sie den WAZ-Newsletter für Hattingen%7besc#227867855}[newsEine generelle Empfehlung zum Tragen einer Maske auch im Unterricht mag Petra Schmidt, Leiterin der Weiltor-Grundschule, zwar nicht aussprechen. Sie betont aber, dass einige Klassen freiwillig auch beim Lernen Masken tragen – weil es in einzelnen Familien von Mitschülern Risikopatienten gebe. Insbesondere für Erstklässler, die gerade das Alphabet erlernen und dabei auch lautieren müssten, hält Schmidt Masken für „problematisch“.

Jedem Mitglied des Kollegiums eine Eieruhr geschenkt

Das Stoßlüften hingegen klappe auch an der Weiltor-Grundschule „gut“, jedem Mitglied des Kollegiums habe sie dafür zudem eigens eine Eieruhr geschenkt – „damit wir wissen, wann wieder 20 Minuten um sind“. Insgesamt seien die derzeitigen Corona-Schutzmaßnahmen aber mit „großem organisatorischen Aufwand verbunden“. Nicht zuletzt deshalb hätte sie sich als Alternative „auch gut wieder Unterricht im rollierenden System vorstellen können“.

CO2-Ampeln für die Schulen

Insgesamt 100 CO2-Ampeln zum Stückpreis von 155 Euro hat die Stadt Hattingen infolge der Corona-Pandemie angeschafft, davon sind 80 für die Schulen bestimmt, die übrigen nutzen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Die CO2-Ampeln zeigen dabei mittels Leuchtdioden an, wann eine Raumlüftung zur Verringerung der Aerosole, die eine Ausbreitung des Coronavirus beschleunigen, sinnvoll ist.

Darüber hinaus hat die Stadt an einigen Schulen die Fenster ausgetauscht, damit sich die Fenster zwecks Stoßlüftung öffnen lassen

Das sieht Anne Buschmann ähnlich. Den Appell des Kreises begrüßt die Leiterin der Bruchfeld-Grundschule trotzdem. Wie im regelmäßigen Stoßlüften, so sieht sie auch im Lernen mit Maske zwar keine Dauerlösung. „Aber angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen halte ich es auch für Grundschüler für zumutbar, während ihrer kompletten Zeit in der Schule eine Maske zu tragen“. Zumal diese damit nicht nicht zuletzt auch die Lehrkräfte schützten. Die ja nun einmal erforderlich für das seien, was sich wohl alle wünschten: die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts.