Hattingen. Die Stauseen rund um Hattingen sind in seiner Verantwortung: Matthäus Schallenberg (32) ist beim Ruhrverband für ein großes Gebiet zuständig.

Keine Einsparung, sondern Vereinheitlichung stecke hinter seiner Personalie, sagt Matthäus Schallenberg. Der 32-Jährige ist der neue Leiter der Betriebsstelle Stauseen beim Ruhrverband – und er folgt auf zwei Kollegen, die jetzt in Rente sind. Sein Aufgabengebiet ist nicht nur der Kemnader See, sondern auch der Baldeney-, Harkort- und der Hengsteysee.

„Der Ruhrverband will damit Prozesse vereinheitlichen. Es ist einfacher, wenn alle Fäden an einer Stelle zusammenlaufen, das ist in dem Fall fachlich und thematisch sinnvoll“, sagt Schallenberg.

Seit 2015 wurde Schallenberg an Leitungsaufgaben herangeführt

Seit dem Jahr 2015 hat der öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsverband Schallenberg an Leitungsaufgaben herangeführt – schlecht scheint sich der Bauingenieur dabei nicht angestellt zu haben. „Der Ruhrverband meinte dann, ich sollte mich auch mit betrieblichen Angelegenheiten befassen.“ 2018 benannten ihn die Chefs dann zum Stellvertreter der beiden Stauseen-Leiter. Diesen neuen Posten trat er am 1. April vor zwei Jahren an.

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Dass dies kein Aprilscherz war, sollte sich schnell herausstellen. Fortan hatte er quasi zwei Hüte auf und wurde vertrauter mit den Begebenheiten der westlichen Stauseen an der Kemnade sowie in Essen. Am Baldeneysee führt Schallenberg nun das sechsköpfige Hafen-Team des Ruhrverbands an. Hinzu kommen je fünf Kollegen am Harkort- und Hengsteysee, ein Trio in Kettwig und am Kemnader See sowie Techniker, Verwaltungsleute und Zeichnerinnen für Pläne. Wenn der 32-Jährige nicht gerade an einem Ufer nach dem Rechten schaut, sitzt er in seinem Büro in Essen oder manchmal auch in Hagen. Bleibt die Frage, was genau er zu tun hat. „Dazu zählen viele technische Themen wie die zunehmende Digitalisierung und vor allem die Modernisierungen der Anlagen des Ruhrverbands, etwa Automatisierungen an den Stauseen im Hochwasser-Fall.“

Bekämpfung der Wasserpest Elodea bleibt eine Aufgabe

Im Laufe des Jahrzehnts plant der Ruhrverband, die Stauanlage Stiftsmühle am Zusammenfluss von Volme und Ruhr zu sanieren. Zuvor aber steht eine Überarbeitung des Wehrs am Harkortsee auf der Agenda. Im Westen laufen Prozesse am Kemnader See bereits halbautomatisiert. An dem Hochwasser-Projekt dort war Schallenberg schon vor seinem Karrieresprung beteiligt, noch in diesem Jahr will er mit der Mannschaft die vollautomatische Wehrsteuerung abschließen. Am Baldeneysee steht das Ende der Wehrsanierung aus.

Zudem rechnet Matthäus Schallenberg künftig auch immer wieder mit Anfragen zur Schlingpflanze Elodea. Auf dem Kemnader See setzt der Ruhrverband seit Jahren Mähboote zur Bekämpfung der Wasserpest ein.

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