Hattingen. Die Organisatoren der Weihnachtsmärkte in Hattingen ziehen die Konsequenzen aus der Corona-Pandemie. Das sind die Gründe für die Entscheidung.

Wegen der Corona-Pandemie wird es in diesem Jahr in Hattingen keine Weihnachtsmärkte geben. Das haben die Organisatoren jetzt entschieden und am Mittwochmittag offiziell bekannt gegeben.

Gerade auf dem engen Kirchplatz und den schmalen Altstadtgassen drumherum sei eine Durchführung der Weihnachtsmärkte in Corona-Zeiten nicht darstellbar, sagen übereinstimmend die Stadt Hattingen, das Stadtmarketing, der Gastronom Alfred-Schulte-Stade und die St.-Georgs-Kirchengemeinde.

Besonders die Strahlkraft des Nostalgischen Weihnachtsmarktes würde wie gewohnt sehr viele Besucher von auswärts anlocken. Das sei organisatorisch nicht zu beherrschen.

„Die Händler brauchen Planungssicherheit“

Wir haben uns die Entscheidung wirklich schwer gemacht“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser. „Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie halten wir eine Absage allerdings für zwingend notwendig. Gerade weil unser Weihnachtsmarkt überregional so bekannt ist, wäre wieder mit vielen Gästen aus dem Umland zu rechnen. Das ist nicht zu organisieren.“

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Dass man mit der Entscheidung nicht noch länger warten könne, betont Christine Freynik. „Die Händler brauchen Planungssicherheit“, erläutert die Erste Beigeordnete. „Jetzt noch zu warten und dann kurz vorher alles abzusagen, bringt niemanden weiter.“

Sicherheit und Gesundheitsschutz haben oberste Priorität

Abgesagt ist für 2020 damit der Nostalgische Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz, den Gastronom Alfred Schulte-Stade in Zusammenarbeit mit Pfarrer Udo Polenske zum 17. Mal hatte starten wollen. Gleichzeitig aber auch der 46. Weihnachtsmarkt in den Straßen der Innenstadt, für den Hattingen Marketing verantwortlich zeichnet.

Einhellig für die Absage: Gastronom Alfred Schulte-Stade, Bürgermeister Dirk Glaser und Georg Hartmann von Hattingen Marketing (v.l.).
Einhellig für die Absage: Gastronom Alfred Schulte-Stade, Bürgermeister Dirk Glaser und Georg Hartmann von Hattingen Marketing (v.l.). © FUNKE Foto Services | alter Fischer

„Wir haben uns mit der Entscheidung sehr schwer getan“, bedauert Geschäftsführer Georg Hartmann. „Seit vielen Wochen brüten wir über dem Hygienekonzept und darüber, wie wir den Markt unter Corona-Bedingungen organisieren können. Aber Sicherheit und Gesundheitsschutz der Besucher haben für uns oberste Priorität. Deshalb haben wir die Absage Hand in Hand mit der Stadt und Alfred Schulte-Stade getroffen.“

„Gesundheit vor Geschäft“

Der Gastronom steht voll hinter der Entscheidung. „Es ist natürlich nicht nur für die vielen Besucher bedauerlich, sondern auch für meine Leute. Jetzt fallen 40 Beschäftigungen für fünf Wochen ersatzlos weg. Aber: Gesundheit vor Geschäft“, so Schulte-Stade.

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Wegfallen wird auch der traditionelle verkaufsoffene Sonntag in der Adventszeit. „Wir werden das nicht weiter verfolgen, zumal auch alle bisherigen Gerichtsurteile dagegen sprechen“, erklärt Christine Freynik, die auch Rechtsdezernentin ist.

Eine Weihnachtsbeleuchtung soll es geben

Was es allerdings geben soll: eine Weihnachtsbeleuchtung und die Möglichkeit für Händler und Gastronomen, die Bereiche vor ihren Geschäften adventlich zu nutzen. An den Kosten für die Lichter wollen sich neben Sponsoren auch die Händler der Innenstadt beteiligen. Im Gegenzug sollen sie Gelegenheit bekommen, ihre Waren in der Weihnachtszeit auch vor den Geschäften anzubieten. Das gilt auch für die Gastronomen.