Hattingen. Gegen das Mähen des Grünstreifens Königsteiner Straße in Hattingen wendet sich WAZ-Leserin Karin Reinitz-Rademacher. Es sterben Tiere.
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr sei der Grünstreifen an der Königsteiner Straße seitens der Stadt gemäht worden – mit tödlichen Folgen für viele Tiere, bedauert WAZ-Leserin Karin Reinitz-Rademacher.
„Ich verstehe nicht, warum dort zwei Mal pro Jahr gemäht wird. Das ist überflüssig. Es wird doch immer wieder auf die Bedeutung von Blühstreifen hingewiesen. Die Brennnesseln waren schön hoch, sie sind wichtig für Insekten. Sie verrotten auch von alleine. Jetzt sind sie bis auf den Boden runtergeschnitten“, sagt Reinitz-Rademacher.
Gegen das Mähen von Grünstreifen wendet sich eine Frau in Hattingen
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Auch die Biologische Station habe schon auf die Bedeutung von Blühstreifen hingewiesen. Schmetterlinge bräuchten auch diese Streifen. „Wenn man immer wieder mäht, verschwindet der Lebensraum, sie können sich nicht vermehren.“
Bis unter die Brombeerhecken sei ein Mäharm gegangen. „Das hat auch Igel das Leben gekostet, die sich da versteckt haben.“ Sie berichtet außerdem von zerstückelten Blindschleichen, Kröten, Fröschen und fragt: „Muss das da an der Stelle wirklich sein? Kann man nicht seltener mähen. Und vor allem ist der gemähte Streifen zu breit. 50 Zentimeter würden doch reichen.“
Stadt erklärt die Mäh-Routine
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Stadtsprecherin Susanne Wegemann sagt: „Es gibt Bereiche, die zwei Mal pro Jahr gemäht werden müssen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, weil die Pflanzen zu stark in die Verkehrswege hineinragen. Es wird darauf geachtet, dass dann dort aber nicht großflächig gemäht wird, sondern nur ein Streifen, so genannte Bankette.“
Die städtischen Wiesen würden überwiegend einmal im Jahr gemäht. Das sei erforderlich, so Wegemann, damit dort keine Gehölze groß werden. „Sonst hat man irgendwann keine Wiese mehr, sondern einen Wald.“ Das Mähen erfolge entsprechend spät im Jahr, wenn die Blütezeit der meisten Pflanzen vorüber sei und keine Amphibienwanderung stattfinde. „Diese Vorgehensweise dient dem Arten- und Amphibienschutz.“