Hattingen. Frank Mielke will das Schwimmbad in Welper im Winter nutzbar machen. Das Konzept des SPD-Bürgermeisterkandidaten blickt auch auf die Folgekosten.

„Die wenig erfreuliche Situation mit den Schwimmbädern in unserer Stadt ändern“ möchte SPD-Bürgermeisterkandidat Frank Mielke (57). Er will, dass das Freibad in Welper das ganze Jahr genutzt werden kann – und nicht nur im Sommer. Daher soll es im Winter eine Traglufthalle bekommen, wie Freibäder in anderen Städte sie zum Teil schon seit Jahren haben und sie liebevoll einfach „Pelle“ nennen.

„Damit könnten viele Probleme auf einmal gelöst werden und von Kindern, über Leistungssportler bis zu Senioren viele Schwimmbegeisterte ein ganzjähriges Angebot erhalten“, sagt Mielke.

„Hattingen bietet viel zu wenig Möglichkeiten“

Denn es gibt seit Jahren zu viele Schwimmbegeisterte mit zu unterschiedlichen Interesse. Und dazu viel zu wenig Möglichkeiten, diesen Sport in Hattingen auszuleben. „Viele Vereine müssen in umliegende Städte ausweichen, Eltern mit ihren Kindern weite Fahrstrecken nach Bochum oder Sprockhövel in Kauf nehmen – das soll so nicht weitergehen“, findet Mielke.

Zu Sportschwimmern, Schulkindern und Senioren kämen noch zunehmend Gruppen, Aqua-Schwimmen lieben – aus gesundheitlichen Gründen oder, um sich einfach fit zu halten. „Um diesen unterschiedlichen Interessen nachzugehen, bietet Hattingen viel zu wenig Möglichkeiten“, kritisiert Frank Mielke.

Auch für den Sprungturm gibt es eine Lösung

Diese Gruppen müssten sich im Winter das Hallenbad in Holthausen teilen, was nicht besonders viel Spaß mache. Denn die einen wollten ihre Kreise ziehen und sich dabei unterhalten, während die Sportschwimmer konzentriert trainieren wollten. „Hätte man größere Möglichkeiten durch eine Traglufthalle, würde das den Sportschwimmern nutzen, den Vereinen, der Öffentlichkeit und nicht zuletzt den Kindern, denen man ja unbedingt das Schwimmen beibringen sollte, wenn man an die vielen Unglücke denkt.“

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Der SPD-Bürgermeisterkandidat hat mögliche Konfliktpunkte gleich mit bedacht. Wird eine Traglufthalle über das Schwimmbecken gestülpt, könne man im Winter den Sprungturm nicht benutzen. Fürs Sportabzeichen könne man die Sprünge aber in Holthausen absolvieren. „Man muss das ja nicht an einem Tag machen.“

Die NRW-Regierung fördert in hohem Maße Sportstätten

Die Investition sei nicht das Problem, man müsse aber die Folgekosten im Auge behalten, erklärt Kämmerer Mielke. Die NRW-Regierung fördere in hohem Maße Sportstätten. „Den Strom, der später benötigt wird, können wir vom nebenstehenden Blockheizkraftwerk nehmen und was dann noch fehlt, selbst durch Photovoltaik erzeugen“, betont Frank Mielke.

Was das Personal betreffe, müsse man nicht mühsam Saisonkräfte suchen. Man könne einige Vollzeitstellen schaffen, denn durch die Ganzjahresöffnung habe man ja auch deutlich mehr Einnahmen.