Hattingen. An der Wittener Straße war seit Jahren eine Wohnanlage im Bau. Jetzt ruht die Arbeit. Der Generalunternehmer ist insolvent. Was jetzt passiert:
Im November 2015 hat der Stadtentwicklungsausschuss dem Bau einer Eigentumswohnanlage an der Wittener Straße in Blankenstein zugestimmt. Danach wurde dort eine Baustelle eingerichtet. Jetzt ist der Kran weg. Die Bauarbeiten ruhen, weil der Generalunternehmer pleite ist. Wie es weitergeht, ist zurzeit völlig offen.
Das Konzept der „dd projektplanung mbH“ hat Rat und Verwaltung seinerzeit überzeugt. Das Votum im Stadtentwicklungsausschuss war einstimmig. Die terrassenförmige Wohnanlage mit 14 Eigentumswohnungen auf sechs Geschossen füge sich harmonisch in die Bebauung am Ruhrhang ein, hieß es. „Es ist von gesunden Wohnverhältnissen auszugehen“, steht in der Verwaltungsvorlage.
„Schade, das wir uns davon trennen mussten“
Architekt Dieter Düster ist heute noch stolz auf seine Pläne. „Das war ein wunderschöner Entwurf“, erinnert er sich im Gespräch mit der WAZ. „Schade, das wir uns davon trennen mussten.“
Die Bestätigung der Bauvoranfrage hat Düster im April 2016 noch erhalten. Dann gab es Ärger mit dem Bauträger. Man trennte sich. „Den Bauantrag hat dann schon jemand anders eingereicht“, sagt Düster.
Fortan zeichnete die Gesellschaft für Projekt- und Quartiersentwicklung für den Bau verantwortlich. Die ist inzwischen als Tochterunternehmen unter dem Dach der RAG Montan Immobilien GmbH zu Hause.
Ein Teil der Wohnungen ist bereits verkauft
Deren Pressesprecher Stephan Conrad bestätigte der WAZ jetzt den Baustopp. „Wegen der Insolvenz des Generalunternehmers ist die Baumaßnahme unterbrochen worden“, erklärt er. Ein Teil der Wohnungen sei bereits verkauft worden. Gespräche mit den Erwerbern würden gerade geführt.
Das Bauprojekt sollte sich zwischen den bestehenden Wohnanlagen links und rechts davon in den Ruhrhang einfügen. Sie erstrecken sich mit einer Bautiefe bis zu 52 Meter von der Wittener Straße in den Hang. Der Höhenunterschied beträgt bis zu 15 Meter.
Zwei der sechs Geschosse sollten als Baukörper zur Wittener Straße hin entstehen, die anderen vier als Untergeschosse zur Ruhr hin. Auch eine Tiefgarage mit 16 Stellplätzen war geplant.
Große Baugrube mit gewaltigem Höhenunterschied
Wie es mit dem Projekt weitergeht, ist völlig offen. „Darüber muss noch entschieden werden“, sagt Stephan Conrad. Erst einmal gehe es jetzt darum, ein Sicherungskonzept für die Fläche zu erstellen.
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Dass darüber zurzeit Gespräche laufen, bestätigt Hattingens Baudezernent Jens Hendrix. Dabei gehe es nicht nur um die große Baugrube mit dem gewaltigen Höhenunterschied, sondern auch um den Verkehr auf der Wittener Straße.
Die halbe Fahrbahn Richtung Blankenstein ist gesperrt
Im Bereich der Baustelle müssen die Verkehrsteilnehmer seit Jahren mit einem Engpass klarkommen, weil die halbe Fahrbahn Richtung Blankenstein abgesperrt ist, damit auch Fußgänger die Stelle passieren können.
Zudem gilt auf dem kurzen Stück Tempo 30. „Das kann auf Dauer natürlich nicht so bleiben“, sagt Lothar Kipscholl, CDU-Stadtverordneter aus Blankenstein. Schließlich sei die Wittener Straße eine Hauptzufahrt in die Stadt und der schnellste Weg zum Autobahnanschluss auf Wittener Stadtgebiet.