Hattingen. Bergfest für die „Comedy im Liegestuhl“ in Hattingen: Jan Philipp Zymny, Urban Priol und Sulaiman Masomi begeistern das Publikum auf der Hütte.

„Es ist mir eine Ehre, heute bei euch zu sein. Ich bin hier, um von meinem großen Geheimnis zu erzählen.“ Sulaiman Masomi macht es spannend. Der Kabarettist tritt an diesem Abend, neben Jan Zymny und Urban Priol, vor nicht ganz voll besetzten Rängen auf.

Bergfest für die „Comedy im Liegestuhl“ im LWL-Museum in Hattingen

Zum vierten Mal gibt es die „Comedy im Liegestuhl“. „Bergfest“, sagt Veranstalter Uli Wilkes stolz. Bis jetzt laufe alles prima. Schon wieder sei man nahezu ausverkauft. „Ich habe den ganzen Tag richtig gezittert wegen des Wetters. Aber es sieht so aus, als würde uns der Regen heute nicht überraschen.“ Jeder der drei Künstler unterhält das Publikum rund fünfzig Minuten lang.

Sulaiman Masomi hat auf der Open-air-Bühne des LWL-Industriemuseums Henrichshütte in Hattingen ein Geheimnis gelüftet.
Sulaiman Masomi hat auf der Open-air-Bühne des LWL-Industriemuseums Henrichshütte in Hattingen ein Geheimnis gelüftet. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Nun darf Masomi endlich sein wohl gehütetes Rätsel lüften. „Ich stehe heute nicht alleine auf der Bühne“, erzählt er geheimnisvoll. „Ich bin nämlich Mann und Frau in einem – multiple Persönlichkeitsstörung nennt man das.“ So spricht der Kabarettist abwechseln in einer hohen und in einer tiefen Stimme.

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In diesem Zuge will er eine kleine Aufwärmübung mit den Publikum unternehmen. Er stellt Fragen, auf die Frauen und Männer abwechselnd antworten sollen: „Habt ihr Bock auf die kleine Affäre?“ „Ja“, erwidern die Zuschauerinnen im Chor. Masomi fragt weiter: „Wollt ihr lieber Fußball gucken?“ „Nein“, tönt es nun zwei Oktaven tiefer.

„Bin bereit für eine monogame Beziehung – oder zwei, oder drei“

Nachdem das also geklärt ist, kann es richtig losgehen. Masomi beteuert: „Wisst ihr was? Ich glaube, inzwischen bin ich bereit für eine monogame Beziehung. Ich bin sowas von bereit, ich traue mir sogar zwei zu. Oder auch drei. Wenn das logistisch überhaupt möglich ist.“

Aber eigentlich habe der gebürtige Afghane gar keinen Erfolg bei dem anderen Geschlecht. Künstler wie er seien alle Freaks und dauernd unterwegs. Welche Frau lasse sich schon darauf ein? „Und doch ist es einfacher die Frau fürs Leben zu finden, als eine Wohnung in Köln.“ Masomi klingt verzweifelt: „Ich bin das Grauen eines jeden Vermieters. Ein selbstständiger Künstler. Hilfe!“ Dennoch hat er Hoffnung: „Vielleicht treffe ich eine Frau mit komischem Geschmack und einer großen Wohnung.“

Auch Jan Zymny und Urban Priol begeistern die Zuschauer in Hattingen

Auch Urban Priol war bei der „Comedy im Liegestuhl“ in Hattingen mit dabei.
Auch Urban Priol war bei der „Comedy im Liegestuhl“ in Hattingen mit dabei. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Jan Zymny und Urban Priol begeistern die Zuschauer nicht weniger. Die beiden Kabarettisten lassen sich leidenschaftlich über alle möglichen Probleme des Alltags aus. Zymny liest eine selbst verfasst Geschichte vor, in welcher er sich über die Kunst des Handwerkers wundert: „Meine Heizung ist kaputt gegangen. Also rief ich einen Heizungs-Typ an.“ Der sei auch gekommen, irgendwann zwischen sechs und 18 Uhr. „Er trug einen blauen Mann als Textil vor der Brust und ein Werkzeugkasten in der Hand.“ Nach langem Betrachten der Heizung prognostiziert der Typ: „Die ist kaputt. Haben sie falsch benutzt“. Dann geht er.