Hattingen. Komikerin Lisa Feller tritt auf der Henrichshütte in Hattingen auf. Im Interview spricht sie über Corona-Stress und wie man den Humor behält.
Komikerin Lisa Feller hat, wie viele Künstler-Kollegen, seit Monaten fast keine Auftritte. Umso mehr freut sie sich auf ihr Gastspiel am Freitag in Hattingen. Im Interview mit WAZ-Redakteurin Sabine Weidemann erzählt sie, wie sie trotz Corona den Humor behält, warum Hattingen für ihr aktuelles Programm die Feuerprobe war und was die Gäste auf der Henrichshütte erwartet.
Wie haben Sie das Corona-Homeoffice mit ihren Söhnen erlebt?
Man kennt das ja schon aus den Sommerferien, dass die immer da sind. Und jetzt ist das halt einfach schon ab März gewesen. Auf der einen Seite war das wahnsinnig anstrengend, weil Homeschooling eine Sache für sich ist. Aber auf der anderen Seite auch ganz schön, Zeit miteinander zu verbringen.
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Nur unter anderen Umständen.
Genau. Es war anstrengend, weil man zwar eigentlich nichts zu tun hat, aber trotzdem in einer Stresssituation ist. Damit mussten alle erst mal klarkommen.
Kam das Aus für Sie von jetzt auf gleich? Die Tour war ja geplant.
Genau. Das kam von jetzt auf gleich. Ich stand in Mannheim und zwei Stunden vorher ist die Show abgesagt worden. Und von da an auch alles andere. Ich hätte eigentlich noch sehr viele Shows gespielt.
Freikarten für Lisa Feller und Co.
„Kleine Affäre außer Haus“: Am kommenden Freitag, 17. Juli, treten Lisa Feller, Quichotte und Johannes Floehr bei der „Comedy im Liegestuhl“ auf dem Gelände des LWL-Industriemuseums Henrichshütte auf – und die WAZ Hattingen hat 3 x 2 Freikarten für diesen Abend.
Was Sie dafür tun müssen? Rufen Sie im Verlauf des heutigen Donnerstag unter der Gewinnspiel-Rufnummer 01378 / 78 76 61 (0,50 Euro/Anruf aus dem deutschen Festnetz, höherer Mobilfunktarif) an und nennen Sie Ihren Namen, Ihre Adresse, Ihre Rufnummer und Ihre E-Mail-Adresse, unter der wir Sie im Erfolgsfall benachrichtigen können. Die Gewinner werden im Anschluss informiert.
Haben Sie auch Inspirationen in der Coronazeit bekommen?
Klar kommt man auf Ideen, aber wenn man die ganze Zeit unter Druck ist und nicht weiß, wie es weitergeht… Für Kreativität braucht man einen freien Geist. Man war auch irgendwie blockiert.
Wie behalten Sie den Humor?
Ich habe das Glück, dass ich eine ziemlich positive Grundeinstellung habe. Zu sagen: ‘Ich bin im Jetzt, ich nehme was da ist’, das habe ich auch vom Improvisationstheater. Energie kostet nur, wenn man lamentiert, dass man etwas nicht gemacht hat.
Im Fernsehen waren sie häufiger zu sehen.
Aber vieles wurde auch auf Eis gelegt. Ich habe mich gefreut, dass ich vorher sehr produktiv war. Deshalb hoffe ich, dass man mich nicht vergessen hat.
Die nächste „Ladies Night“ mit Ihnen steht erst im September an. Wie lange vorher wird da gedreht?
Zwei Tage. Jetzt schreibe ich die Texte. Aber ich freue mich so, wenn meine Tour wieder losgeht.
Ganz langsam geht es wieder los.
Ich hatte wieder einen Auftritt. Und ich merke, wie sehr ich es vermisse, auf der Bühne zu stehen und mit Leuten in Kontakt zu sein. Das war kalter Entzug. Ich freue mich so sehr zu sehen und zu hören, ob jemand lacht. Comedy soll ja viel mit Lachen zu tun haben.
Tickets und Anfangszeit
Lisa Feller, Quichotte und Johannes Floehr treten am Freitag, 17. Juli, auf der Bühne unter dem Hochofen der Henrichshütte auf. Beginn ist um 21.30 Uhr.
Die Veranstaltung findet unter freiem Himmel statt. Entsprechend sollten sich Besucher wetterfest kleiden. Es gelten die Abstandsregeln und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes abseits des Sitzplatzes.
Noch gibt es Tickets über die Internetseite der Kleinen Affäre (kleine-affaere.de). Die Karten kosten 28 Euro pro Person.
In Hattingen teilen Sie die Bühne mit zwei Männern: Quichotte und Johannes Floehr. Kennen Sie sich?
Quichotte kenne ich. Der ist super. Mag ich sehr. Johannes Floehr lerne ich dort erst kennen. Und sich mit Männern eine Bühne zu teilen, kennt man ja als Frau in der Comedy.
Wären Ihnen Frauen lieber gewesen?
Ach nein, das ist vollkommen in Ordnung und ich freue mich auf die Show.
Was dürfen die Besucher am Freitag erwarten?
Es gibt gut gelaunte Künstler und es wird auf jeden Fall ein Abend, bei dem man glücklicher geht, als man gekommen ist.
Wie haben Sie Hattingen bisher kennengelernt?
Ich kenne auf jeden Fall die Kleine Affäre schon. Da hatte ich meine Vorpremiere. Das ist ein zauberhafter kleiner Laden. Und es erinnert einen an den Anfang, weil das am Anfang immer so war mit wenigen Leuten. Aber wenn Witze im kleinen Rahmen funktionieren, dann funktioniere sie auch im großen.
Gibt es am Freitag Auszüge aus dem Programm „Ich komm dann jetzt öfter“?
Ja. Ein bisschen Neues, ein bisschen Best of. Ein Kessel Buntes. Ich hoffe, es wird ein richtig schöner Abend.
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Es ist einer Ihrer vier Live-Termine in zwei Monaten. Haben Sie eine Perspektive für danach?
Nein. Das ist es ja, dass wir in der Kulturbranche gern eine Perspektive hätten. Die Situation hat sich nun mal verändert. Ich bin die Letzte, die auf eine Hygiene-Demo rennt. Das heißt, ich akzeptiere das und kann auch gar nicht sagen, was ich will, wie es weitergeht. Aber eine Perspektive wäre schon schön.
Haben Sie noch abschließende Worte an die Menschen?
Die sollen auf jeden Fall nicht aufhören zu hoffen, dass es weitergeht.