Hattingen. Die Stadtwerke Hattingen senken bei der Wasserversorgung den Arbeitspreis und erhöhen den Grundpreis erhöht. Die meisten Kunden zahlen mehr.

Die Stadtwerke stellen ihr Wasserpreissystem zum 1. August um. Der Arbeitspreis wird gesenkt, der Grundpreisanteil von 25 auf 40 Prozent der Gesamtzahlung erhöht.

„Die Kosten für Vorhalteleistungen konnten im alten Preissystem nicht verursachungsgerecht zugewiesen werden“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Lars Tellmann. „Der Grundpreis war allein abhängig vom Zähler und für alle gleich.“ Das habe dazu geführt, dass Geringverbraucher den gleichen Grundpreis zahlen mussten wie Eigentümer eines Mehrfamilienhauses.

„Das wollen wir ändern, weil die Kosten für das Trinkwasser eben nicht nur die Zähler betreffen, sondern das gesamte Versorgungssystem.“ Tellmann räumt ein, dass zwei Drittel der Kunden nach der Preisumstellung mehr bezahlen müssen. Allerdings habe man die Wasserpreise in den vergangenen sechseinhalb Jahren konstant halten können und müsse Kostensteigerungen nun weitergeben.

Lars Tellmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Hattingen.
Lars Tellmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Insgesamt bleiben die Veränderungen überschaubar“, verspricht der Geschäftsführer. „Ein Einfamilienhaushalt zahlt künftig rund 1,65 Euro weniger im Monat, ein Einzelhaushalt in einem Mehrfamilienhaus im Mittel 2,40 Euro mehr.“

Anders als bei Strom und Gas gibt es beim Wasser keinen Wettbewerb unter den Anbietern. Die Vertragsgebiete sind festgelegt. Die Stadtwerke beliefern 4000 Kunden in Innenstadt. Größter Versorger ist Gelsenwasser.

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Die Folgen der Corona-Krise hat die Stadt-Tochter nach Tellmanns Einschätzung bisher gut bewältigt. „Wichtig war, dass wir im technischen Betrieben keine Ausfälle hatten und der Service gewährleistet war und ist.“

Den Kunden habe man bei Zahlungsproblemen Stundungen eingeräumt und Zwangsmaßnahmen vorübergehens ausgesetzt. „Wir fangen jetzt aber wieder damit an, Zähler auszubauen, wenn es nicht anders geht“, sagt Lars Tellmann. Das gilt übrigens nicht nur für Strom und Gas, sondern auch für Wasser.