Hattingen. Ob Bauen einer Holzpallettenstadt oder angestrengtes „Bombenentschärfen“: Die Teilnehmer des Ferienspaß-Programms in Hattingen geben alles.

Trotz des ungemütlichen Wetters werkeln die Kinder des Abenteuerspaß’ Am Zippe fleißig weiter. „Das bisschen Regen ist für uns nur eine Abkühlung!“, erklärt Max (12). Sein Freund Tobi (12) nickt zustimmend. Eine Abkühlung haben sich die kleinen Handwerker verdient, denn seit letzter Woche sind beeindruckende Bauwerke entstanden.

Auch die Kinder der „Ferienkrönung“, dem Ferienprogramm am Haus Friede an der Schreppingshöhe, lassen sich nicht die Laune verregnen. Sie spielen einfach im Trockenen.

Corona trübt Ferienspaß in Hattingen am Zippe und im Haus Friede nicht

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Während Max und Tobi weiter an ihrer kleinen Villa arbeiten, sitzen Lukas und Jan (beide 12) angestrengt vor einer Bombe im Haus Friede. Zwar handelt es sich um ein Spielzeug, aber in ihrer Hand soll sie nicht „explodieren“. Um dem zu entgehen, ziehen die Kinder Themenkarten und nennen passende Begriffe. Wenn einem kein Begriff mehr einfällt und die Bombe laute Explosionsgeräusche macht, müssen Lukas oder Jan die Karte an sich nehmen. Wer am Ende die meisten Karten hat, verliert das Spiel.

Unterstützung bei der „Bombenentschärfung“ gibt es durch die 19-jährige Ronja Fürst, die mit zwei weiteren Betreuern den Ferienspaß im Haus Friede begleitet. „Ich kümmere mich ich Rahmen meines Freiwilligendienstes um die Ferienspaß-Gruppe. Das macht viel Freude. Wir haben viele tolle Kinder hier.“ Ronja Fürsts Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Haus Friede läuft über den Rheinisch Westfälischen-Jugendverband Entschieden für Christus (EC) e.V., der auch den ersten Ferienspaß am Haus Friede in diesem Jahr organisiert hat.

Mancher Teilnehmer am Ferienspaß kommt jedes Jahr wieder

Hanna (8), Betreuer Stefan Schmidt-Brücken, und Nico (9) spielen im Saal von Haus Friede in Hattingen beim Ferienspaß-Programm das Spiel „Speed-Cups“.
Hanna (8), Betreuer Stefan Schmidt-Brücken, und Nico (9) spielen im Saal von Haus Friede in Hattingen beim Ferienspaß-Programm das Spiel „Speed-Cups“. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Ferienspaß in Corona-Zeiten

Wegen Corona ist manches anders: Am Zippe ist die wöchentliche Teilnehmerzahl von 70 auf 20 Kinder reduziert, sie sind in zwei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe hat eigene Bezugspersonen. Das Mittagessen bringen sich die Kinder mit.

Im Haus Friede wird Essen gestellt. Im Haus herrscht Maskenpflicht, geachtet wird auf Handhygiene und Lüften. Untereinander dürfen die Kinder Kontakt haben, da weniger als zehn Kinder in einer Gruppe sind.

Die Abenteurer am Zippe sind indes schon einige Jahre fester Bestandteil des Ferienspaß-Programms. Max (12) ist seit sechs Jahren begeistert dabei und baut sogar Zuhause im Garten Pallettenhäuser. Lilith (6) hat große Pläne. „Ich möchte so hoch bauen wie es geht!“ Und nicht nur die Kinder fühlen sich in ihrer eigenen kleinen Stadt wohl, sondern auch Bienen, die sich auf Felix’ (6) Haus niedergelassen haben. „Wir hatten hier sogar schon Hummeln und Ohrenkneifer bei uns“, schildert Felix.

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Grundsätzlich wird sich bei beiden Aktivitäten möglichst viel draußen aufgehalten. Die Ganztagsangebote geben den Kindern die Möglichkeit frei zu wählen, wie sie die Zeit für sich gestalten wollen. „Nicht alle Kinder bauen die ganze Zeit. Manche spielen zum Beispiel Fußball“, sagt Philipp Guttmann. Ronja Fürst und die anderen Betreuer im FSJ gestalten es ähnlich. „Wir machen der Gruppe verschiedene Vorschläge und sie dürfen wählen. Gestern gab es zum Beispiel eine Schnitzeljagd. Heute Vormittag hat sich die Gruppe entschieden zu basteln.“