Hattingen. Koch Semi Hassine taucht öfter im Fernsehen auf. Er arbeitet an einer eigenen Sendung, einem Kochbuch und einer Henkelmann-Aktion für Hattingen.

Die Corona-Krise macht allen Gastronomen zu schaffen. Für einen wurde in dieser Zeit noch mehr als zuvor sein zweites Standbein eine riesige Hilfe – und das bringt ihn in die heimischen Wohnzimmer. Semi Hassine flimmert immer öfter über die Fernsehbildschirme. Und damit nicht genug: Er arbeitet auch an einem eigenen Kochbuch.

Corona-Regeln schrecken Restaurant-Besucher ab

Sein Restaurant „Fachwerk“ am Hattinger Untermarkt hat seit einigen Wochen wieder geöffnet. Viele Gäste verirren sich aber noch nicht in das Lokal, denn viele stören die Corona-Regeln. An die hält sich natürlich auch Semi: Ins Lokal geht es nur mit Maske und einem Eintrag der Kontaktdaten in die Besuchsliste, nur höchstens jeder zweite Tisch wird besetzt, damit die nötigen Abstände eingehalten werden können. Regelmäßig werden die Plätze desinfiziert und auch das Personal achtet noch mehr als ohnehin schon auf die Hygiene.

Mit der Sendung „The Taste“ auf Sat 1, bei der Semi Hassine mit seinem Coach Frank Rosin (l.) zweiter wurde, wurde der Hattinger bundesweit bekannt.
Mit der Sendung „The Taste“ auf Sat 1, bei der Semi Hassine mit seinem Coach Frank Rosin (l.) zweiter wurde, wurde der Hattinger bundesweit bekannt. © Sat 1

Allerdings: „Die Regeln funktionieren gut, aber Andrang sieht anders aus“, bedauert Semi und zieht vorerst die Konsequenz. Sein Restaurant öffnet er fürs erste – bis auf den Samstag – nun erst ab dem Nachmittag.

Rubriken in Fernsehsendungen

Mit der Karriere als Fernseh-Koch läuft es da deutlich besser. Regelmäßig ist Semi Hassine bei „Abenteuer Leben“ auf Kabel Eins zu sehen. Dort bringt er zum Beispiel bei „Mama kann nicht kochen“ Auserwählten das Kochen bei. Zusätzlich checkte er kürzlich für einen RTL-Beitrag Blitz-Rezepte aus dem Internet. „Mit einer Produktionsfirma aus München arbeite ich an einer eigenen Rubrik bei Punkt 12 oder Kabel Eins“, verrät er.

Das Ziel ist aber eine feste eigene Sendung. Semis Vorstellung: „Sie soll sein wie ich – einfach, bodenständig, rustikal und nah bei den Leuten. Ich will zum Beispiel beim Umgang mit Lebensmitteln helfen“, erklärt er.

„Dingsda mit Kochen“ und Kochbuch

Auch ein Projekt mit Kindern ist in Planung: „Das könnte so etwas wie früher ‘Dingsda’ mit Kochen werden.“ Außerdem ist die nächste Folge für „Mama kann nicht kochen“ bereits abgedreht. Dabei stehen auch die Drehs in Corona-Zeiten unter besonderen Vorzeichen. Auch dabei gilt die strenge Abstandsregel. Mit Hand anlegen darf Semi also nicht, aber gute Tipps hat der dennoch parat.

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Und die will er auch in seinem eigenen Kochbuch vermitteln. Der Titel bleibt noch geheim. Nur so viel sei verraten: „Es wird Semi-Küche – gegebenenfalls auch ein bisschen orientalisch, aber immer mit dem Westfälischen verbunden“, sagt der Hattinger Koch.

Semi als Marke und im Henkelmann

Öffnungszeiten und Menü-Karussell

Das Restaurant „Fachwerk“ hat aktuell eingeschränkte Öffnungszeiten. Geöffnet ist am Untermarkt jeweils Dienstag bis Freitag von 16 bis 23 Uhr, samstags von 12 bis 23 Uhr. Sonntag und Montag sind Ruhetage.

Das Menü-Karussell wurde bis Ende Juni verlängert. Die Küchenchefs laden dabei zu Vier-Gang-Menüs zum Festpreis ein. In Hattingen sind neben dem „Fachwerk“ die Restaurants „Las Olas Pintxos“, Gasthaus Weiß, das „Henrichs“, Diergardts „Kühler Grund“, Comedor, Haus Kemnade, Krans im Katzenstein, An de Krüpe, Landhaus Grum und „Zum Hackstück“ dabei.

Vorgesorgt hat Semi Hassine auch und seinen Namen „Semi“ als Marke im Bereich Gastronomie eintragen lassen. Damit soll künftig sichergestellt sein, dass überall, wo Semi draufsteht, auch Semi drin ist – sei es auf dem Hausdressing, einer eigenen Gewürzmischung oder was da kommen mag.

Aber auch sein Hattinger Restaurant soll trotz Corona-Krise nicht zu kurz kommen. Bald will der Koch ein Henkelmann-Menü zum Mitnehmen anbieten. Drei Gänge könnten darin untergebracht werden. „Den Henkelmann könnten die Leute hier kaufen und befüllen lassen. Damit bräuchten wir auch kein To-Go-Geschirr“, überlegt Semi. Noch warten er und sein Team aber auf die Henkelmänner.