Hattingen. Restaurants und Cafés in Hattingen warten seit Montag auf Gäste. Doch die nehmen das Angebot nur zurückhaltend an. Die Wirte vermuten, warum.
Den Restaurants und Cafés ist es seit Montag erlaubt, unter Auflagen wieder zu öffnen. Die Bürger in Hattingen nehmen dieses Angebot allerdings eher zurückhaltend an.
Die Tische und Stühle in und vor den Lokalen sind größtenteils unbesetzt, die Kellner und Kellnerinnen warten mit Mund- und Nasenmaske auf ihren Einsatz, doch so wirklich sind noch nicht gefragt, nur wenige Gäste besuchen derzeit die wiedereröffneten Cafés und Restaurants.
Restaurants und Cafés in Hattingen sind geöffnet, Gäste aber kommen nur wenige
„Die Leute sind einfach verunsichert und das kann ich auch gut verstehen“, sagt Semi Hassine, Inhaber des Restaurant Fachwerk. Ein großer Andrang sehe definitiv anders aus, so Hassine weiter. Die Situation ist bei den meisten Gastronomiebetrieben ähnlich. „Es ist nicht so, dass wir einen Ansturm erlebt hätten, es ist alles noch etwas verhalten“, sagt Markus Wultschnig, Inhaber des Restaurants Op dä Höh.
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„Viele Leute wissen einfach noch nicht, wie sie sich verhalten dürfen, das macht es schwieriger. Aber wenn sich die Menschen an die Vorgaben gewöhnt haben, wird es auch wieder besser“, sagt Romeo Pasquandrea vom Eiscafé Pampanin.
Trattoria macht an den ersten Tagen kaum Umsatz
An den ersten Tagen nach der Wiedereröffnung habe man kaum Umsatz gemacht, erklärt Muhlis Karakurt, Inhaber der Trattoria Tonino am Kirchplatz. „Es läuft alles wirklich sehr langsam an“, so Karakurt weiter.
Manche Gaststätten haben ihren Betrieb aber auch noch nicht wieder aufgenommen. Die Bar Auflauf hat bislang noch geschlossen und öffnet wohl erst am Sonntag, allerdings nur bei gutem Wetter, wenn der Außenbereich genutzt werden kann.
Bio-Landhaus Wegermann hat Probleme mit den Auflagen
Und auch das Bio-Landhaus Wegermann ist noch nicht wieder zugänglich. „Wir haben Probleme, die neuen Vorschriften einzuhalten, der Abstand zwischen der Theke und dem Durchgangsbereich zu den Toiletten ist nicht groß genug“, sagt Inhaber Axel Wegermann.
„Da wir ja auch ein Hotel sind, müssten wir zudem zwölf Desinfektionsspender haben, die sind aber einfach nicht zu bekommen. Auch wenn es finanziell weh tut, aktuell sitzen wir es aus.“ Deshalb bleibe es aktuell bei dem Abholangebot, so Wegermann.
Tischdecken sind verboten
1,5 Meter müssen die Abstände zwischen den Tischen und Stühlen betragen, der gleiche Abstand gilt auch zwischen den Durchgängen und der Theke. Zudem sind Tischdecken verboten und Tische, Stühle und Speisekarten müssen nach jeder Nutzung desinfiziert werden. Die Kellner müssen mit einer Maske bedienen.
Auflagen für die Gastronomie
Gastronomen dürfen nur öffnen, wenn sie bestimmte Regeln einhalten.
Dazu zählen: die Einhaltung des Tisch-Abstands von 1,5 Metern - gemessen von Rückenlehne zu Rückenlehne. Außerdem muss das Personal Masken tragen. Die Gäste werden namentlich registriert.
„Das alles bedeutet einen erheblichen Mehraufwand und kostet auch Geld“, sagt Semi Hassine. Außerdem könne man nur deutlich weniger Plätze anbieten als üblich. Im Fachwerk können nur 25 Prozent der üblichen Tische belegt werden. Im Restaurant Op dä Höh habe sich die Platzanzahl beinahe halbiert, sagt Markus Wultschnig. „Zum Glück haben wir die Möglichkeit, die Terrasse zu nutzen, dort mussten wir kaum Tische entfernen“.
Hochzeiten und Geburtstage fehlen den Gastronomen
Diergardts „Kühler Grund“ habe diese Platzprobleme nicht, sagt Friedrich Diergardt. Man habe genügend Platz und könne die Auflagen ohne größere Probleme erfüllen. „Hochzeiten und Geburtstage können wir aber weiterhin nicht anbieten, und auch größere Gruppen dürfen wir nicht bedienen. Das macht uns das Leben weiterhin schwer“, so Diergardt.