Hattingen. Vielfalt ist gefragt: Anderer kultureller Hintergrund, Toleranz und Interesse an Menschen – die Angebote in Hattingen für soziale Dienste.
Was nach der Schule kommt, weiß manch ein Jugendlicher nicht. Studium? Ausbildung? Ein Freiwilliges Soziales Jahr hilft, sich zu orientieren und die eigenen Stärken zu erkennen. In Hattingen besetzen die Caritas und das Freizeitwerk Welper je zwei Stellen ab August. Bewerben kann man sich ab sofort.
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Ronja Inhoff vom Freizeitwerk betont, dass sie bei den Bewerbern auf Vielfalt setze. Noten seien nicht ganz so wichtig, sondern eher Menschen, die neue Impulse in das Team tragen können, sei es durch spezielle Interessen oder einen anderen kulturellen Hintergrund.
Eine positive Haltung gegenüber Menschen sollten Bewerber mitbringen
Dominik Spanke von der Caritas ist Toleranz wichtig: „Eine positive Haltung gegenüber Menschen sollten die Bewerber mitbringen.“ Zwar sei das Ruhrbistum in Essen quasi der Arbeitgeber der FSJ-ler, die Konfession spiele aber keine Rolle. Auch die Jugendbildungsstätte, die von den Falken NRW getragen wird, setzt keine Mitgliedschaft voraus.
Die Caritas ist ein bekannter Stellenanbieter für Bufdis und FSJ-ler. Das Freizeitwerk in Welper hingegen sei „ein kleiner Exot der Jugendarbeit“, findet Inhoff. Interessierte hätten eher die Klassiker wie Kitas, OGS, Krankenhäuser oder Altenheime auf dem Schirm. In der Bildungsstätte können FSJ-ler Einblick in die Bildungsarbeit erhalten. Schulklassen und Vereinsgruppen können hier Seminare zu Themen wie ökologisches Lernen, Diversität oder Rassismus-Kritik buchen, die die Mitarbeiter des Freizeitwerks durchführen.
Bei Vorbereitungen und Durchführung von Kursen unterstützen
„Teambuilding ist ein Dauerbrenner“, so Inhoff. Die FSJ-ler können je nach Wunsch die Bildungsreferenten bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Kurse unterstützen. „Wir zwingen keinen, mit den Gruppen zu arbeiten.“ Manch einer stelle fest, dass er nicht vor einer Gruppe reden will. Alternativ könne man in der Küche oder im Service Arbeitserfahrung sammeln.
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Die Caritas bietet je eine Bufdi- oder FSJ-Stelle bei der Suchthilfe an der Heggerstraße und der Beratungsstelle an der Bahnhofstraße an, zusätzlich gibt es eine Stelle in Schwelm. Zu den möglichen Aufgaben zählt die Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Familien in prekären Verhältnissen inklusive einer stationären Wohngruppe für Kinder und Jugendliche. Außerdem spielt Suchtprävention eine wichtige Rolle sowie die Beratung, Betreuung und Assistenz von psychisch Erkrankten.
Wenngleich Spanke einen Führerschein nicht als Einstellungsvoraussetzung sieht, sei er dennoch sinnvoll, da auch Hol- und Bringdienste zur Arbeit gehören könnten. Vor allem in der jetzigen Corona-Situation hätten FSJ-ler den Hol- und Bringdienst unterstützt, stellten beispielsweise Lebensmittel vor die Haustür der Klienten.
>>> So werden die sozialen Dienste vergütet – und die aktuellen Angebote
Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) werden mit einem „Taschengeld“ vergütet, das bei etwa 360 Euro im Monat liegt. Außerdem wird weiterhin Kindergeld gezahlt.
Die Tätigkeit kann unter Umständen als Nachweis für die verlangte Praxiszeit innerhalb eines Studiengangs oder der Ausbildung angerechnet werden.
Das FSJ des Freizeitwerks Welper dauert zwölf Monate. Die Caritas bietet ihre Stellen für sechs bis 18 Monate an. Da viele Schüler sich erst nach dem Schulabschluss konkrete Gedanken über die Zukunft machen, haben beide Anbieter keine Bewerbungsfrist festgelegt.
Kontakt zum Freizeitwerk Welper und der Caritas
Wer sich für die Jugendbildungsstätte Welper interessiert, melden sich bei Ronja Inhoff, telefonisch unter 02324/ 9 46 40 oder per E-Mail an die Adresse inhoff@freizeitwerk-welper.de. Mehr im Internet: falkennrw.de/wirfalken/FSJ
Fragen zum BFD oder FSJ bei der Caritas Ennepe-Ruhr beantwortet Geschäftsführer Dominik Spanke: dominik.spanke@cartias-en.de.
Weitere Stellen für den Bundesfreiwilligendienst
Weitere Stellen für den Bundesfreiwilligendienst sind auf der Internetseite bundesfreiwilligendienst.de des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben aufgeführt. Demnach sind in Hattingen auch Einsatzplätze in den Diakonie-Seniorenheimen Martin-Luther-Haus und Haus der Diakonie (Ansprechpartner August Schröer, 02324/923112 oder 9241401, august.schroeer@diakonie-mark-ruhr.de) verfügbar. Zudem wird Unterstützung gesucht im Haus Theresia als Hilfe für Menschen mit Beeinträchtigungen (Ansprechpartner Svenja Oberdellmann, 02324/5988-252, s.oberdellmann@t-a-s.net) und in der Vamed Reha-Klinik in Holthausen (Ansprechpartner Simon Martschei, simon.martschei@vamed-gesundheit.de).