Hattingen. Weil die Ausbildungsmesse für Hattingen und die anderen Städte des EN-Kreises ausfällt, arbeiten die Macher an Alternativen. Es gibt erste Ideen.

Viele Schüler, die bald ihren Abschluss oder ihr Abitur in der Tasche haben, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Ist es oft ohnehin so, dass junge Menschen mit dem Ende ihrer Schullaufbahn noch nicht ganz genau wissen, wo ihre berufliche Reise hingeht, hat die Corona-Krise diese Unsicherheit noch erheblich verstärkt. Auch die Ausbildungsmesse des EN-Kreises, die wertvolle Hilfe bei der Orientierung liefert, fällt in diesem Jahr aus. Doch Alternativen sind in Planung.

5000 Schüler informieren sich bei 130 Unternehmen und Hochschulen

Am letzten Freitag eines jeden Septembers öffnet die Fahrzeughalle der VER ihre Tore für die größte nicht-kommerzielle Ausbildungsmesse Deutschlands – und rund 5000 Schüler informieren sich bei etwa 130 Unternehmen und Hochschulen über die Chancen, ins Arbeitsleben einzusteigen.

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Katja Kamlage von der in Hattingen ansässigen Wirtschaftsförderagentur des EN-Kreises sucht mit ihrem Team nach Alternativen. Dass die Unternehmen in die Schulen gehen und sich dort vorstellen oder dass es eine digitale Veranstaltung wird, sind nur zwei der Varianten, die aktuell diskutiert werden. „Ganz wichtig ist uns, dass wir die Schulen mitnehmen und ein Konzept haben, das diese auch mittragen und für sinnvoll erachten“, sagt Katja Kamlage. Zuletzt nahmen 28 weiterführende Schulen aus allen neun Städten an der Messe teil.

Manche haben weniger Auswahl, manche können doch nicht so viel ausbilden

Klar ist, dass die Karten neu gemischt werden, manche Jugendliche weniger Auswahl haben, manche Unternehmen eventuell doch nicht so viel ausbilden können, wie sich einmal vorgenommen haben. Dazu kommt, dass die Berufsorientierung die Berufsvorbereitung, Praktika und anderes seit mittlerweile fast drei Monaten komplett ausgesetzt sind.

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„Gerade in dieser Situation sehe ich uns noch mehr als sonst in der Pflicht, etwas zu tun“, sagt Katja Kamlage. Unsicher ist indes noch, ob und in welcher Höhe die Bundesagentur für Arbeit auch die Alternativangebote monetär fördert. Die Gesamtkosten der Messe waren für dieses Jahr mit 143.000 Euro angesetzt. An bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten in Höhe von etwa 107.000 Euro hätte sich die Arbeitsagentur beteiligt. Den Rest bezahlen die Aussteller sowie Sponsoren und der Kreis, in dessen Haushalt 49.000 Euro bereitstehen.