Hattingen. Sportstudios in Hattingen setzen die Hygienemaßnahmen zum Teil strenger um als vorgegeben. Es gibt allerdings auch schon erste Lockerungen.

Für Anbieter von Gesundheitskursen und Fitness-Studio-Betreiber ist es Woche drei nach der Wiedereröffnung. Acht Wochen durfte kein Sport in geschlossenen Räumen stattfinden. Anderswo bildeten sich Schlangen zur Wiedereröffnung der Studios. Auch in Hattingen erwarteten die Betreiber am 11. Mai einen großen Ansturm – der blieb aber aus. Eher zögerlich gehen die Hattinger wieder zum Sport unter neuen Bedingungen.

Sieben Quadratmeter pro Person

„Mittlerweile füllt es sich“, stellt Bettina Sohlmann von TS Power Body fest. Laut der Hygieneverordnung benötigt eine Person sieben Quadratmeter Platz, außerdem müssen die Trainingsgeräte in drei Metern Abstand zueinander stehen. Die Anbieter in Hattingen nutzen ihre Kapazitäten nicht aus und lassen lieber weniger Leute gleichzeitig trainieren.

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Im Gesundheitsdorf Blankenstein trainieren auf 180 Quadratmetern maximal acht Personen gleichzeitig; vor Corona waren es zwölf. Schon vorher buchten Mitglieder einen festen Trainingstermin; umgewöhnen mussten sie sich also nicht. Auch im Nowifit trainieren Mitglieder nun in 90-minütigen Einheiten, die sie vorher buchen.

Beschränkungen bei Kursen

Das Ortho-Mobile öffnete seinen Fitness- und Reha-Kurs-Bereich erst eine Woche später, am 18. Mai. Schwimmbad und Café sind weiterhin geschlossen. Das Ortho-Mobile hat die Onlinebuchung im Zuge der Wiedereröffnung neu eingeführt, sodass sichergestellt ist, dass maximal 17 Personen zeitgleich trainieren. „Unsere Mitglieder nehmen das sehr gut an. Sie können auch sehen, wann es leerer ist“, so Katrin Krinke. Manch einer buche dann schon mal um. Nur die Kurse des Gesundheitssportvereins Ortho-Mobile, die „an Land stattfinden können“, finden auch wieder statt. Hier liegt die Gruppengröße bei maximal 15 Personen. Das Gesundheitswerk hingegen bietet alle seine Kurse vorerst weiter nur online an.

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Thomas Kampmann vom Nowifit vermutet hinter dem anfänglichen Zögern der Mitglieder nicht bloß Angst vor einer Ansteckung: „Das Nicht-umziehen-können, Nicht-duschen-dürfen und Training mit Maske hat vielleicht einige abgehalten – diese Aspekte sind aber nach und nach gefallen.“ Jetzt darf im Nowifit wieder geduscht werden und auch das Umziehen – unter Einhaltung des Abstands – ist möglich.

Training mit und ohne Maske

Eine Maske muss beim Fitnesstraining auch nicht getragen werden. Problematisch seien die Aerosole – feinste Partikel, die lange in der Luft bleiben –, die bei intensiver Anstrengung entstehen, aber nicht beim gewöhnlichen Fitnesstraining. Deshalb verzichtet das Nowifit auf Kurse mit hoher Belastung.

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Anders wird es beim Ortho-Mobile praktiziert: Da im gesamten Haus eine Mund-Nase-Schutz-Pflicht besteht, tragen auch die Besucher im Fitnessbereich eine Maske. „Wir haben uns für die vorsichtigere Variante entschieden“, erklärt Krinke. Da viele Menschen mit Begleiterkrankungen im Haus trainieren, möchte sie vier Wochen lang das Vorgehen erproben, bevor sie weiter lockert.

Zusätzliche Fläche und Ausgänge

Die Aktiv-Praxis Dumke und Hestert hat extra zusätzliche 100 Quadratmeter dazu gemietet, um die Geräte mit großem Abstand zueinander aufstellen zu können. Auch hier lassen die Betreiber maximal acht Personen gleichzeitig trainieren. „Die meisten Mitglieder freuen sich, wieder was tun zu dürfen“, stellt Silke Hestert fest. Duschen und Kabinen sind hier weiterhin geschlossen. So halten es auch Bettina Sohlmann von TS Power Body und das Ortho-Mobile.

Im Gesundheitswerk und bei TS Power Body lassen es die Räumlichkeiten sogar zu, dass es separate Ein- und Ausgänge gibt. An der Kreisstraße verlassen die Gesundheitswerker nun über die Feuertreppe das Studio.