Hattingen. Das Gezerre um die Öffnung von Schulen und Kitas ist ein Trauerspiel. Und über ein Urteil des Arbeitsgerichts muss man sich sehr wundern.
Fast täglich ist zu hören, in der Corona-Krise müssten die Verantwortlichen „auf Sicht fahren“. Heißt: sich nur so schnell zu bewegen, dass ein Anhalten möglich ist, wenn ein Hindernis auftaucht. Der bildhafte Vergleich leuchtet ein, lässt aber eines außer Acht: Es sind sehr viele Fahrer unterwegs. Und die haben offenbar ganz unterschiedliche Ansichten zu Geschwindigkeiten.
Das Gezerre um die Öffnung von Schulen und Kitas ist ein Trauerspiel. Täglich gibt es neue Ansagen, die sich widersprechen. Eine klare Linie ist nicht auszumachen.
Im besten Falle drohen hohe Schulden
Woanders gibt es eine Linie, und die trifft die Branche hart. Die Wiedereröffnung der Gastronomie in NRW trotz Corona steht zeitnah nicht bevor. Heinz Bruns vom Haus Kemnade und Frank Dziwior vom Café Adele haben der WAZ erzählt, was das für die bedeutet – im besten Falle hohe Schulden.
Und dann ist da noch das Arbeitsgericht Hagen. Die Richter haben ein Hausverbot gekippt, das eine Pharmafirma mit Sitz an der Beuler Höhe gegen den Betriebsrat erlassen hatte. Der wollte sich wie gewohnt persönlich treffen, obwohl einige Mitglieder als Fahrer Kontakt zu Risikopatienten haben.
Bei allem Respekt vor der Arbeit von Betriebsräten wird man sich darüber wohl wundern dürfen.