Hattingen. Norbert Nikolai unterstützt die Pfarrei ab Mai als Seelsorger. Er arbeitete in einem peruanischen Gefängnis. Durch Corona ist er nun in Hattingen
Norbert Nikolai wechselt aus Lima in die Seelsorge nach Hattingen. Der langjährige Priester im größten Männergefängnis der peruanischen Hauptstadt musste Lima wegen der Corona-Krise verlassen. Ab 1. Mai unterstützt der gebürtige Bochumer für etwa ein Jahr die Seelsorge in der Hattinger Pfarrei St. Peter und Paul.
Leidenschaft für Peru
Er gehöre zur Corona-Risikogruppe, erklärt Nikolai. Angesichts sehr weniger Möglichkeiten einer Notfallversorgung in Peru sei er zurück nach Deutschland gekommen. In Peru war Nikolai seit 2010 Seelsorger im Männergefängnis „San Juan de Lurigancho“ mit rund 10.000 Gefangenen.
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Noch vor der Priesterweihe vor 25 Jahren verbrachte der gelernte Koch ab 1990 ein Jahr in Peru. Nach seiner Weihe war Nikolai vier Jahre Kaplan in Lüdenscheid, bevor er ab 1999 Dorfpfarrer in den südlichen Anden wurde. Ab 2005 wirkte er in Essen-Katernberg als Pfarrer – bevor er nach Lima wechselte.
Parallele zwischen Seelsorge im Gefängnis und in Hattingen
Die Arbeit in Hattingen betrachtet er als „eine sehr schöne Herausforderung“ und freut sich auf die Begegnung. Dabei sieht Nikolai durchaus Verbindendes zwischen der Gefängnisseelsorge in Lima und der Seelsorge für die Menschen in Hattingen: „Mundschutz, Kontaktbeschränkungen und all die Einschränkungen, die uns diese Zeit bringt, tragen den Geschmack des Gefangenseins in sich. Die letzten zehn Jahre durfte ich gefangene Männer im größten Gefängnis Limas begleiten und mein Herz ist voll von Geschichten von Befreiung und neuen Chancen.“
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Diese neue Art des Gefangenseins sei „eine echte Zumutung für meinen und vielleicht auch für Ihren Glauben“, so Nikolai. Er lädt die Menschen in Hattingen ein, sich dieser Zumutung gemeinsam mit ihm zu stellen.