Hattingen. Drei Tage statt zwei Wochen war Andreas Lamm in Afrika unterwegs. Der Pastor aus Hattingen freut sich dennoch über „intensive Eindrücke“.
Vierzehn Tage wollte sich Pastor Andreas Lamm selbst ein Bild von der Arbeit der Afrika-Hilfe-Stiftung machen und mit dem Stiftungsvorsitzenden Johannes Küpperfahrenberg Projekte in Ruanda besuchen. Doch das Coronavirus durchkreuzte die Pläne.
Statt der zwei Wochen, die Lamm sich Mitte März Urlaub genommen hatte, konnte er nur drei Tage die Stiftungsarbeit verfolgen. Dennoch habe er „intensive Eindrücke“ sammeln können.
Familien erhalten ein Dach über dem Kopf
In Gikore besuchten Lamm und Küpperfahrenberg zwei Haushalte, die die Stiftung unterstützen wird. In der einen Lehmhütte erwartete die Besucher eine 19-jährige Frau, die mit einem Wasserkopf zur Welt kam. Da die Erkrankung nicht behandelt wurde, liegt sie zeit ihres Lebens auf einer Matte. Sie sei nur so groß wie ein Grundschulkind, könne ihre Füße nicht benutzen. „Das Haus ist so klein, dass man dort keine Matratze für sie hinlegen kann“, beschreibt der Theologe die Szenerie.
In einer zweiten Hütte besuchten sie eine Mutter von zwei behinderten Kindern, der Vater hatte die Familie verlassen. Der 15-jährige Sohn habe mit fünf Jahren aufgehört sich körperlich weiterzuentwickeln, zudem leide er an Epilepsie. Im Rahmen eines größeren Projekts will die Stiftung unter anderem diesen zwei Familien helfen, indem sie ihnen ein Dach über dem Kopf sichert, das mehr Platz und bessere Lebensbedingungen ermöglicht.
Gesundheitszentrum ist für 16 000 Menschen zuständig
Danach ging es weiter in das Gesundheitszentrum der Ordensgemeinschaft, das 1990/91 mit Mitteln der Stiftung erbaut wurde und für 16 000 Menschen im Umkreis eines Tagesmarsches zuständig ist.
Obwohl Andreas Lamm nur kurze Zeit in Ruanda sein konnte, ist er begeistert, betont die Herzlichkeit der Menschen und wie großartig das Land sei. „Es ist schwerer zu beschreiben, als es selbst zu erleben.“ Mit Johannes Küpperfahrenberg, „einem echten Kenner des Landes, der die Liebe zu diesem Land ausstrahlt“, hätte er sich keinen besseren Reisebegleiter vorstellen können.