Hattingen. Fast alle Geschäfte, die dürfen, haben am Montag in Hattingen geöffnet. Die meisten Kunden halten sich auch an die Regeln – aber nicht alle.

Hattingen hat geöffnet: Sieht man einmal von den Ketten mit ihrem großflächigen Geschäftsbereich ab (C&A, H&M, Kik, Saturn und Woolworth), durften am Montag alle anderen Einzelhändler in der Hattinger City wieder öffnen – und haben dies auch fast geschlossen gemacht. Die Kunden haben es mit Freude angenommen, die Innenstadt war gut belebt. Die meisten sind aber verantwortungsbewusst mit der Situation umgegangen.

Eine Schaufensterpuppe trägt Mundschutz: Kundin Nicole-Daniela Boehnke kauft im Geschäft Stefina in Hattingen ein.
Eine Schaufensterpuppe trägt Mundschutz: Kundin Nicole-Daniela Boehnke kauft im Geschäft Stefina in Hattingen ein. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Schon auf dem Weg in die Stadt sind deutlich mehr Autos unterwegs als in den vergangenen Wochen. Und in der Fußgängerzone werden alle dann mit den verschiedenen Sicherheits-Maßnahmen der Händler konfrontiert. Überall darf nur eine begrenze Zahl an Kunden gleichzeitig ins Geschäft, mal nur zwei, mal vier, fünf oder auch sieben. Alle haben aufgeklebte Abstandsmarken. Zudem schränken viele Ladenbetreiber ihre Öffnungszeiten vorerst ein wenig ein, etwa von 9.30 bis 14 Uhr oder von 11 bis 16 Uhr. Andere haben am Abend gekürzt, wieder andere ganz normal geöffnet. Douglas hat noch geschlossen, weil die benötigten Mundschutzmasken nicht rechtzeitig eingetroffen sind, Barrique macht den Laden in Corona-Zeiten nur dienstags bis samstags auf.

Ordnungsamt und Polizei kon­trollieren und dokumentieren

Ordnungsamt und Polizei kon­trollieren und dokumentieren alles. Kunden haben Verständnis. „Viele fragen auch an der Tür, ob sie hereinkommen dürfen“, sagt etwa Hans-Peter Schuffert von Flash-Foto an der Großen Weilstraße. Hier gibt es für jeden ein Blümchen, auf der anderen Straßenseite, bei Elektro-Haustechnik Seyock ebenfalls. Hunkemöller grüßt die Stadtbesucher mit einem Werbeaufsteller „Willkommen zurück“!

Zehn Ordnungskräfte sind Streife gelaufen

Zehn Mitarbeiter des Fachbereichs waren am Montag in der Stadt unterwegs – sechs in der Innenstadt und vier in den Stadtteilen, jeweils zu zweit. Sie haben die Geschäfte kontrolliert, aber auch, ob die Regeln zur Kontaktsperre eingehalten werden.

Am Wochenende – Freitag und Samstag – wurden 14 Verstöße in Hattingen geahndet – in jedem Fall war ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro fällig.

Bei der Stadtverwaltung werden zurzeit auch Mitarbeiter aus der Bäder-Abteilung eingearbeitet, um sie für einen Einsatz im Ordnungsdienst fitzumachen.

Im Reschop Carré überwacht ein Sicherheitsdienst die Bewegungen. Denn an der einen Ecke gibt es schon mal ein Quätschchen zu viert, an der anderen plaudern drei. „Und seit ihr auch unterwegs?“ – „Jaaa, wir sind alle raus!“

Fragt man nach, gibt es Antworten wie „Wir reden nur kurz!“ oder „Das geht Sie gar nichts an!“ – und: „Wir dürfen doch jetzt wieder!“ Offenbar­ ist nicht bei jedem angekommen, dass trotz der Lockerungen die Abstandsregeln und die Kontaktsperre noch gelten. Die meisten sind allerdings maximal zu zweit unterwegs und achten auf den Abstand zu den Miteinkaufenden.

Eis ist beliebt – kein Wunder bei diesem herrlichen Frühlingswetter

Kodi-Filialleiterin Birgit Kollmann desinfiziert eine Plexiglasscheibe in ihrem Geschäft im Reschop Carré in Hattingen.
Kodi-Filialleiterin Birgit Kollmann desinfiziert eine Plexiglasscheibe in ihrem Geschäft im Reschop Carré in Hattingen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Kaufland hat seine Maßnahmen bereits zum Ende der vergangenen Woche gelockert: Die Zu- und Ausgangsregelung wurde abgebaut, Kunden müssen nicht mehr zwingend einen Einkaufswagen mit­nehmen, die Einweiser im Kassenbereich sind nicht mehr ständig im Einsatz – und seit dem Montagmorgen sind auch beide Eingangstüren wieder geöffnet.

Die Fahrradfahrer indes sind abgestiegen. Sie schieben tagsüber wieder ihre Räder durch die Fußgängerzone, nachdem in den vergangenen vier Wochen das Tagesfahrverbot mehr miss- als beachtet worden ist. Womöglich hat auch die Ordnungspräsenz dafür gesorgt.

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Was bei allen Besuchern beliebt ist: Eis! Kein Wunder bei diesem herrlichen Frühlingswetter. Und ein bisschen Genuss muss ja auch sein.