Hattingen. Veranstaltungen, die Touristen nach Hattingen gebracht hätten, mussten abgesagt werden. Das spüren die Hoteliers und wünschen sich klare Aussagen

Die Corona-Krise trifft auch die Hattinger Hotels und Pensionen hart. Reisende bleiben aus, Stornierungen führen zu enormen Umsatzeinbußen. Momentan bleiben sogar über 90 Prozent der Gäste aus.

Soforthilfe reicht nicht aus

Für die Soforthilfe des Landes sind die Hoteliers in Hattingen zwar dankbar, jedoch reiche das Geld bei langfristigen Umsatzeinbußen durch Veranstaltungsabsagen bei weitem nicht aus. „Die Krise hat uns als Hotels mit voller Wucht erwischt“, erzählt Adam Madrzak Geschäftsführer des Avantgarde-Hotels.

Zwar dürfen die Hotels für Geschäftsreisende noch offen bleiben, da sich aber viele Menschen im Homeoffice befinden, sei auch dies kein Garant für Gäste. So habe das Avantgarde-Hotel momentan durchschnittlich nur fünf Gäste in der Woche. Frühstück gibt es auch für diese nur auf den Zimmern. Sauna und Fitnessraum des Hotels müssen geschlossen bleiben.

Ungewissheit macht Sorgen

Die Hattinger Hoteliers klagen über Stornierungen bis in den September hinein. Die Einschränkungen aufgrund des Coronavirus haben den Betrieb in den Hotels gegen Null gefahren. Das eigentlich im August stattfindenden Harley-Davidson Treffen an der Henrichshütte ist unter Vorbehalt auf September verschoben. Der Inhaber des Hotels Westfälischer Hof erzählt: „Über dieses Wochenende waren wir eigentlich komplett ausgebucht. Nun haben alle Gäste ihre Buchung storniert“.

Was die Hattinger Hoteliers zusätzlich trifft, ist die Ungewissheit. Stefan Katsios, Betreiber des Hotels "Zur alten Krone" in der Hattinger Altstadt, wünscht sich ein klares Signal, wann und unter welchen Auflagen die Hotels ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Dann könne man wenigstens vorausschauend planen und Ideen entwickeln, wie Katsios anmerkt. Momentan müsse man in viele Glaskugeln schauen, um zu sehen wie es weiter laufen wird, sagt auch Adam Madrzak.

Vorbereitungen für mögliche Wiedereröffnung

Trotzdem werden jetzt schon Maßnahmen getroffen, um auf eine mögliche Wiedereröffnung unter Auflagen vorbereitet zu sein. Hierzu gehören im Avantgarde-Hotel unter anderem das Aufstellen von Plexiglas vor der Theke oder ausreichende Ausstattung mit Mundschutz.

Denn auch für die Hoteliers steht die Eindämmung des Virus an oberster Stelle: „Wenn es für die Gesundheit aller nötig ist, haben wir lieber eine Woche zu lang als eine Woche zu kurz geschlossen“, wie Stefanos Katsios betont.