Hattingen. Seit dem 10. März tagt der Corona-Krisenstab der Stadt Hattingen dreimal die Woche. Er setzt Vorgaben von Bund und Land um - und eigene Akzente.
Der Corona-Krisenstab der Stadt Hattingen fordert die Inhaber von Lebensmittelgeschäften auf, die Einkaufswagen möglichst nach jeder Benutzung zu desinfizieren. Das hat das Gremium am Mittwoch beschlossen.
"Wir möchten auf diesem Wege sicherstellen, dass der in Corona-Zeiten nötige Mindestabstand auch eingehalten wird", begründet Stadtsprecherin Susanne Wegemann die Maßnahme. Es helfe einfach bei der Orientierung, wenn zwischen den Kunden immer ein Einkaufswagen steht.
"Aus Gesprächen mit Bürgern wissen wir allerdings, dass viele einen Einkaufswagen zurzeit nur ungern anfassen", erläutert Wegemann. "Regelmäßige Desinfektionen würden da helfen."
Der "Stab für außergewöhnliche Ereignisse" tagt dreimal in der Woche
Das Thema ist eines von denen, mit denen der Krisenstab der Stadt zurzeit eigene Akzente gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus setzt. Seit dem 10. März tagt das Gremium, das offiziell "Stab für außergewöhnliche Ereignisse" heißt, dreimal in der Woche.
Meist geht es um die Umsetzung von Gesetzen und anderen Vorgaben der Bundes- und Landesregierung. Manchmal aber eben auch um eigene Ideen. So weist der Hattinger Krisenstab jetzt noch einmal gezielt darauf hin, dass der geforderte Mindestabstand zwischen zwei Menschen auch in Aufzügen einzuhalten ist. "Wenn das nicht geht, muss man die nächste Fahrt abwarten", sagt Wegemann.
Susanne Wegemann ist Mitglied des Krisenstabes
Auch bei privaten Umzügen kann der Mindestabstand zum Problem werden. Eine Waschmaschine könne man eben nicht allein tragen, weiß die Stadtsprecherin. Und bittet gerade deshalb darum, das Gesundheitsrisiko im Auge zu behalten.
Susanne Wegemann ist Mitglied des Krisenstabes. Der hat sich zunächst im Rathaus getroffen. "Dann sind wir aber umgezogen, weil die Räume dort gebraucht werden und die Feuerwache am Wildhagen viel bessere Voraussetzungen für die Arbeit eines Krisenstabes bietet. Außerdem sind die Rettungsdienste den Umgang mit großen Lagen gewohnt."
"Die Arbeitsweise ist sachlich und unaufgeregt"
Der "Stab für außergewöhnliche Ereignisse" trifft sich montags, dienstags und freitags um 9 Uhr, bei Bedarf auch öfter und am Wochenende. Natürlich stehen die Mitglieder zudem im ständigen Telefonkontakt.
Unter der Leitung von Bürgermeister Dirk Glaser arbeiten im Krisenstab: Christine Freynik für den Bereich Rechtsfragen, Frank Mielke (Innerer Dienst), Barbara Vogelwiesche (Lage und Dokumentation), Susanne Wegemann (Information der Bevölkerung), Carsten Hetfeld (Sicherheit und Ordnung), Tomas Stanke (Feuerwehr), Matthias Tacke (Kitas und Schulen), Stefanie Berkermann (Gesundheit und Soziales) und Jens Hendrix (Umwelt).
Stadtvorstand tagt erstmals per Telefonkonferenz
Die Mitglieder des Stadtvorstands vertreten sich im Krisenstab auch schon mal, um die Zahl der Personen zu reduzieren. Der Stadtvorstand selbst hat in dieser Woche erstmals per Telefonkonferenz getagt.
"Die Arbeitsweise ist sachlich und unaufgeregt, die Atmosphäre gut", beschreibt Susanne Wegemann die Treffen des Krisenstabes. Jeder sei sich der Größenordnung der Probleme bewusst. "Wir wissen, dass wir weitreichende Entscheidungen für das gesellschaftliche Leben in Hattingen fällen", sagt die Stadtsprecherin. So habe man sich seinerzeit schon dafür entschieden, kleinere Veranstaltungen abzusagen, als in anderen Städten noch über die 1000-Personen-Grenze diskutiert wurde.
Ordnungsdienste achten auf die Einhaltung der Vorgaben
Wie Bund und Land kann auch die Stadt Hattingen per Allgemeinverfügung Maßnahmen festlegen, die ordnungsrechtlich und sogar strafrechtlich bindend sind. "Unsere Ordnungsdienste achten selbstverständlich auf die Einhaltung der Vorgaben", betont Wegemann. Gleichzeitig müsse die Stadt aber auch gewährleisten, dass zum Beispiel die Müllabfuhr funktioniert
Wie die Stadt Hattingen ihre Bürger informiert
Wichtige Informationen stellt die Stadt Hattingen auf ihrer Internetseite www.hattingen.de ein. Über den Pressedienst werden die Nachrichten an die Medien weitergegeben. Und auch auf Facebook ist die Kommune präsent.
Für Nachfragen ist das städtische Bürgertelefon unter 02324-2044700 von montags bis freitags jeweils in der Zeit von 8 bis 18 Uhr zu erreichen.