Hattingen. Abellio hat die Strecke der S 3 in Hattingen übernommen. An den neuen Zügen gibt es Lob und Kritik – und unter anderem einen Stromausfall.

„Es kann nur besser werden“, sagt eine Frau im S-Bahnhof „Hattingen Mitte“. Sie wünscht sich, dass die S 3 jetzt endlich wieder pünktlicher wird. Seit Sonntag wird die Linie komplett von Abellio gefahren. Und bisher sehen viele Bahnkunden die Veränderungen positiv. Anfangsschwierigkeiten gibt es trotzdem.

Toiletten in neuen Zügen

„Die Bahn ist in den vergangenen Tagen meist pünktlich gewesen“, meint zum Beispiel Peter Wieczorek. Zum Teil sind die Züge sogar überpünktlich: An der Station Hattingen (Ruhr) muss die Bahn an diesem Tag zwei Minuten warten, um wieder im Zeitplan zu sein.

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Von Michael Brandhoff, Stephan Hermsen und Julian Resch

Fahrgästin Minh Do Khai sagt, sie freue sich vor allem über die neuen Züge: „Da bin ich positiv überrascht.“ Die neuen S-Bahnen sind länger als die bisherigen und bieten neben mehr Komfort auch mehr Service. „In unseren Zügen gibt es jetzt WCs. Das ist natürlich ein großes Plus gegenüber den alten Bahnen“, meint ein Zugbegleiter.

Stromausfall und Probleme mit Kinderwagen

Melanie Swaczyk ist über die neuen Züge nicht so erfreut. Als Mutter wird das Bahnfahren für sie nämlich erschwert: „Die Züge sind tiefer gebaut. Ohne Hilfe komme ich da mit dem Kinderwagen nicht mehr raus.“

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Ein weiteres Problem: Die Bahnen haben noch Anlaufschwierigkeiten. „Jetzt gerade muss der Zug neu gestartet werden“, sagt der Zugbegleiter, nachdem in der gesamten Bahn die Lichter ausgegangen waren. Später unterstützt ein Fahrgast diese Aussage: „Wir hatten gerade einige Probleme mit den Türen. So etwas ist natürlich eine Katastrophe.“

Pünktlichkeit bleibt Thema

Die Zugbegleiter, die seit dem Fahrplanwechsel im Dezember mitfahren, kommen bei den Fahrgästen gemischt an. Das Personal sei sehr nett, heißt es von den einen, andere finden sie „eher unhöflich“. Positiv: Die Züge seien sehr sauber.

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Entwarnung beim Thema Pünktlichkeit kann der Zugbegleiter noch nicht ganz geben: „Es kann immer vorkommen, dass zum Beispiel auf einer Fahrt mehrere Menschen die Behindertenrampe nutzen müssen. Da kommen schnell Verspätungen von über zehn Minuten zusammen. Aber wir arbeiten ständig daran, dass es besser wird.“

Das kommt Melanie Swaczyk jedoch anders vor. „Die Verkehrsunternehmen haben die Lage scheinbar nicht im Griff“, sagt sie. „Ich habe am Sonntag mal wieder eineinhalb Stunden auf die Bahn warten müssen.“