Hattingen. Die S-Bahn-Linie S3 sorgt erneut für Ärger: Immer wieder fahren Züge nicht bis zur Endhaltestelle in Hattingen durch. Abellio erklärt warum.

Zurzeit häufen sich die Beschwerden, dass die Züge der S-Bahn-Linie 3 nicht bis zum Endhaltepunkt Hattingen Mitte S durchfahren.

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Fahrgäste werden bereits in Steele-Ost oder Dahlhausen gebeten, aus der Bahn auszusteigen und auf den nächsten Zug zu warten. Vor allem der Wechsel am kommenden Sonntag, 1. März, bereitet nun vielen Bahnfahrern Sorge, wenn die Abellio Rail NRW GmbH den Betrieb auf der Strecke zwischen Hattingen und Oberhausen endgültig von der DB Regio übernimmt.

Abellio sieht Betrieb der S 3 ab dem 1. März als gesichert

„Seien Sie sicher: Die S 3 läuft“, sagt der Vorsitzende der Abellio-NRW-Geschäftsführung, Rainer Blüm. „Wir hätten diese Strecke ja schon im Dezember übernehmen sollen, im März machen wir es.“ Man habe sich schon in den vergangenen zwei, drei Jahren Gedanken gemacht, „wie bekommen wir den Betreiberwechsel gewuppt?“ Früher seien die Lokführer oft mit zum neuen Betreiber gewechselt. „Das gibt es heute nicht mehr. Die DB hat genügend eigenen Bedarf. Das heißt, wenn man eine Strecke übernimmt, muss man auch zu hundert Prozent eigenes Personal mitbringen. Wir müssen es finden, wir müssen es ausbilden und qualifizieren. Im Januar und Februar beenden bei uns neue Lokführer ihre Lehrgänge, dann haben wir Personal und können die Linie übernehmen.“

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Auch ein von vielen Nutzern befürchteter Schienenersatzverkehr zwischen Hattingen und Essen-Steele werde nicht eingerichtet, teilt die Abellio-Pressestelle auf WAZ-An­frage mit. Auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr widerspricht den in den sozialen Netzwerken aufkommenden Gerüchten entschieden: „Abellio führt diese Fahrten aus und diese werden auch stattfinden. Alles andere kommt nicht in Frage“, sagt Dino Niemann, stellvertretender Pressesprecher des VRR.

Zum Teil sind die Fahrgäste für eine Stunde gestrandet

Bleibt das Problem, dass die Fahrten von Essen aus kommend nach Hattingen immer wieder abrupt enden. Zum Teil sind die Fahrgäste dann für bis zu eine Stunde gestrandet und müssen auf den nächsten Zug warten. Abellio erklärt dazu, dass die S 3 mehrfach die beiden Haltestellen in Hattingen ausgelassen habe, um Verspätungen zu verringern.

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„Aufgrund von Störungen an der Strecke oder an den Fahrzeugen oder durch sonstige Beeinträchtigungen sind Verspätungen im Eisenbahnbetrieb nicht auszuschließen. Stark verspätete Fahrten müssen wegen der kurzen Wendezeiten an den Linienendpunkten unter Umständen vorzeitig gewendet werden, damit die Folgefahrt wieder pünktlich abfahren kann. Die Fahrgäste müssen in diesem Fall auf den nachfolgenden Zug oder alternative Verbindungen ausweichen“, so die Stellungnahme von Abellio. Das Unternehmen sei aber mit dem VRR und der DB Netz in Gesprächen, um weitere Verbesserungen der Betriebsstabilität zu erreichen.

Die Züge im Essener Hauptbahnhof fahren planmäßig jeweils um .06 und .36 in Richtung Hattingen, zurück geht es jeweils um .33 und .03 – die vorgesehene Stand- und damit Wendezeit soll sieben Minuten betragen.