Hattingen. Beim Hackathon in Hattingen entwickeln Teams Ideen und Apps für Umweltschutz und Zukunft der Arbeit. Welche Ideen schon weit fortgeschritten sind.

Eine Klimarechner-App, mit der sich jeder sein Klimapaket schnüren kann. Ein Spiel fürs Handy, das Jugendlichen nachhaltiges Verhalten vor Augen führt. Oder ein Vertragswerk, das ermöglicht, dass sich Firmen menschliche Ressourcen teilen: Das sind Ideen des Hackathons in Hattingen.

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24 Stunden lang haben sich Entwickler, Designer und Marketing-Spezialisten beim Hackathon „Connect the #Pott“ zusammengesetzt, um Projekte zur Zukunft der Arbeit und zum Umweltschutz zu entwickeln.„Das war ein großer Erfolg“, sagt Dawid Schäfers von Voll Digital und Business-WG Grauzone, der den Hackathon mit organisiert hat.

Ein Team von Informatik-Studenten der Uni Bochum hat ein Spiel entwickelt, das Jugendlichen nachhaltiges Agieren vermittelt. „Bei dem Spiel versucht man, die Welt zu retten. Ein Level befasst sich da zum Beispiel mit Waldbränden. Da gibt es auch Informationen zu den Folgen. Selbst Kleinigkeiten wie das Licht-Aus-Machen kommen vor“, erörtert Schäfers, einer der beratenden und begleitenden Mentoren beim Hackathon.

Derzeit seien die Studierenden im Ausland. Aber es hätte bereits Gespräche mit der GLS-Bank, einer der Partner des Hackathons, gegeben, wie man das Spiel auf den Weg bringen könnte.

Dawid Schäfers von Voll digital hat den Hackathon in der Grauzone in Hattingen mit initiiert, bei dem Teams Ideen entwickelten zu Umweltschutz und Zukunft der Arbeit.
Dawid Schäfers von Voll digital hat den Hackathon in der Grauzone in Hattingen mit initiiert, bei dem Teams Ideen entwickelten zu Umweltschutz und Zukunft der Arbeit. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Das Voll-digital-Team hat seinen Klimarechner-App-Dummy recht weit entwickelt. Da können verschiedene Regler wie Braunkohle, Steinkohle, Kernenergie, Erdgas, Mineralölprodukte, Windenergie verschoben werden. Die App zeigt dann an, wie sich die CO2-Bilanz verändert, je nachdem, welchen Mix man wählt. „Es ist auch die Richtung denkbar, dass man Richtung Wahl-O-Mat geht. Dann würde aufgezeigt, wie sich mit einer bestimmten Parteiwahl die CO2-Bilanz verändert“, sagt Stefan Teupe (36), der zu dem Team gehört.

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Er lobt den Hackathon: „Normalerweise hat man keine Zeit, solche Ideen zu entwickeln. Das ändert der Hackathon. Da konzentriert man sich im Team und mit Spaß auf Ansätze, auf die man alleine oder im Alltag nicht kommt.“

Spannend findet Schäfers auch das in Hattingen entwickelte Projekt „Sharing von Ressourcen“ im Bereich Zukunft der Arbeit. Firmen wollten qualifizierte Kräfte halten, die hätten aber teils auch mal Lust, sich in andere Projekte einzubringen, die die Firma gerade nicht bietet. „Die Gruppe arbeitet an einem Vertragswerk, dass es beispielsweise Ingenieuren einfach macht, mal einige Wochen woanders zu arbeiten. Für Firmen ist das auch von Vorteil“, so Schäfers.

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Die Vernetzung – ein Ziel des Hackathons – sei hervorragend, spannend die unterschiedliche Arbeitsweise der Teams gewesen. Die in Hattingen und Dortmund entstandenen Projekte stellten sich der Konkurrenz. Eine Jury wählte die Gewinner, sie berücksichtigte mit 40 Prozent das Konzept, mit 25 Prozent die Qualität und Vollständigkeit des Prototyps, mit 20 Prozent das Design und mit 15 Prozent die Qualität der Präsentation.

„Viele Konzepte waren richtig gut. Wir werden sehen, ob manches bei der Start-Up-Initiative der IHK Mittleres Ruhrgebiet ,Venture Capital Ruhr’ in die zweite Runde geht“, so Schäfers.

Einen zweiten Hackathon soll es geben, vermutlich im Sommer, stellt Dawid Schäfers in Aussicht.