Hattingen. Frank Kujau ist der neue Vorgesetzte der knapp 330 Polizisten im EN-Kreis. Zurzeit stellt er seinen Mitarbeitern künftige Herausforderungen vor.

Rund einen Monat ist Frank Kujau jetzt Abteilungsleiter der Kreispolizei – und zurzeit verschafft er sich erst einmal einen Überblick und besucht als Vorgesetzter die knapp 330 Polizisten in den acht EN-Städten­ (außer Witten). Auch in der Wache Hattingen war er bereits. Dabei rückt er die künftigen Herausforderungen und Schwerpunkte der verschiedenen Abteilungen ins Blickfeld – etwa Unfallprävention.

Frank Kujau startete seine Polizeikarriere im Jahr 1980 in Bochum

Hattingen und Sprockhövel- Mitmachen beim Stadtteil-Check! Frank Kujau ist gebürtiger Herner, verheiratet und hat einen Sohn, der ebenfalls bei der Polizei ist. Die Karriere des 55-Jährigen begann im Jahr 1980 bei der Polizei in Bochum. Nach seiner Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei war der neue Abteilungsleiter lange Zeit dort als Rauschgiftsachbearbeiter und in der Leitstelle im Einsatz. Breitgefächerte berufliche Erfahrungen bringt Frank Kujau außerdem aus seiner Zeit bei dem Landesamt für Ausbildung und Fortbildung der Polizei sowie dem technischen Dienst mit.

Zuletzt war er bei der Kreispolizeibehörde in Unna der Leiter der Direktion Kriminalität, bis es ihn zurück in den EN-Kreis verschlug.

Bereits 2013 arbeitete Kujau als Leiter der Direktion Verkehr im EN-Kreis

Im Rahmen des landesweiten Programms „Crash Kurs NRW“ gab es auch schon Veranstaltungen der Kreispolizei an Schulen in Hattingen – etwa am Gymnasium Waldstraße.
Im Rahmen des landesweiten Programms „Crash Kurs NRW“ gab es auch schon Veranstaltungen der Kreispolizei an Schulen in Hattingen – etwa am Gymnasium Waldstraße. © WAZ FotoPool | Volker Speckenwirth

Als Leiter der Direktion Verkehr war der Polizeichef im Jahr 2013 zwar nur acht Monate im Ennepe-Ruhr-Kreis tätig, bekam in der kurzen Zeit dennoch einen guten Einblick, der ihn dazu bewegte, sich als Abteilungsleiter zu bewerben. „Am Rande des Ruhrgebietes ist es hier ländlicher strukturiert. Die Herausforderungen für uns bleiben jedoch genauso vielfältig“, sagt Kujau. Im direkten Vergleich zu anderen Städten sei das Sicherheitsgefühl der Bürger hier höher. Um dies beizubehalten, sind die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen und die Prävention von Unfällen beziehungsweise die Bekämpfung von Hauptunfallursachen weiterhin wichtige Themen für die Kreispolizei.

Verkehrsmäßig ist es im Ennepe-Ruhr-Kreis relativ sicher. Die Wahrscheinlichkeit als Autofahrer oder Fußgänger in einen Unfall verwickelt zu sein, ist im Vergleich zu anderen Städten niedrig“, erklärte der neue Polizei-Chef. Rückblickend auf das Jahr 2018 gab es 2019 beispielsweise weniger Unfälle mit Todes­folge. Ein steigendes Problem ist jedoch die Verkehrsunfallflucht, wie Polizeihauptkommissar Mario Klein berichtete: „Dies sind vorrangig Parkunfälle und weniger Fälle mit Verletzten“.

Gefahrenquelle und Hauptursache von Verkehrsunfällen sind Ablenkungsdelikte

Eine deutlich zunehmende Gefahrenquelle und Hauptursache von Verkehrsunfällen sind Ablenkungsdelikte. Vor allem die Nutzung von Smartphones und dabei mehr das Schreiben und Daddeln als das Telefonieren, ist hier zu nennen. Doch auch die wachsende Vernetzung der Autos mit Elektronik, Navigationssystem und Co. bieten ein steigendes Ablenkungspotenzial.

Programm „Crash Kurs NRW“

„Crash Kurs NRW“ ist ein Programm der Verkehrsunfallprävention, das sich speziell an Jugendliche in den 10. und 11. Klassen richtet.

Das bundesweite Präventionsprogramm unterstützt die Mobilitätserziehung der Bildungseinrichtungen in Form einer Bühnenveranstaltung.

Ziel des Programms ist es, junge Erwachsene zu sensibilisieren und aufzuzeigen, dass Unfälle vermeidbar sind.

Anders als bei Rasern, die geblitzt werden können, ist es für die Polizei, außer bei direkten Kontrollen, allerdings besonders schwer diese Delikte nachzuweisen. Deshalb konzentrieren sich die Beamten in Wetter vorrangig auf die Prävention von Ablenkungsunfällen. „Wir veranstalten zum Beispiel Infoveranstaltungen und zeigen, was eine Sekunde ausmachen kann“, so Mario Klein.

Auch interessant

Außerdem besteht eine enge Kooperation mit der Verkehrswacht und den Ordnungsbehörden der Städte im Zuständigkeitsbereich, um die Bürger auf die Gefahren von Handy und Elektronik im Straßenverkehr aufmerksam zu machen.