Hattingen. . Zwei Dörfer in Mauretanien profitieren von dem Brunnen. Spenden von Ditib-Hattingen-Mitgliedern machen ihn möglich. Ramazan Kaya war vor Ort.
Eigentlich wollte sich die Ditib-Gemeinde Hattingen nur an dem Bau eines Brunnens in Mauretanien, Afrika, beteiligen. Aber dann war die Spendenbereitschaft der Gemeindemitglieder so groß, dass es für einen eigenen Brunnen reichte.
„Dabei hatten wir noch gar nicht um Spenden geworben, das hatte sich einfach so herumgesprochen“, sagt Ramazan Kaya (33) aus dem Ditib-Hattingen-Vorstand.
Ditib-Mitglied sieht sich Brunnen vor Ort an
Er war Ende April selbst eine Woche lang vor Ort, um sich den Brunnen anzusehen. An dem ist ein Schild angebracht, das auf den Spender – die Ditib-Fatih-Moschee in Hattingen – verweist. „Eigentlich hatten sich 34 Gemeinden aus der Umgebung zusammengetan, um 20 Brunnen zu finanzieren. Die Aktion der Ditib-Gemeinde NRW/Essen hieß ,Ein Tropfen Wasser ist das Leben’. Da waren wir bei. Wir wollten einen zusammen mit anderen Gemeinden übernehmen, dann haben wir aber das Geld für einen zusammen bekommen.“ Über 10.000 Euro kostete der Brunnen, der 100 Jahre halten soll. Die Wartung ist in den Kosten enthalten. „Das ist teuer, aber die Qualität soll gut sein.“
Zehn Wasserhähne hat der Brunnen, der das Dorf Netka in der Nähe der Stadt Aleg mit 75 Familien, also 300 Personen, versorgt. „Und auch das Nachbardorf profitiert von dem Brunnen mit zehn Wasserhähnen und einer von einer Solaranlage angetriebenen Pumpe.“
Hattinger berichtet von abgemagerten Tieren
Außerdem gibt es eine Tränke für Tiere. Denn von der Viehzucht würden die Menschen dort leben, weiß Ramazan Kaya „Aber bei den Tieren sieht man die Rippen. Um die neuen Brunnen herum versuchen die Menschen nun auch, etwas anzubauen, beispielsweise Bohnen.“ Er steht noch ganz unter dem Eindruck der Reise. „Ich denke immer daran. Eine Familie lebt in einer Hütte mit Blechdach auf 20 Quadratmetern. Sie haben kaum Kleidung. Da fragt sich niemand, was er morgens anzieht.“
An arme Familien hat Kaya bei seiner Reise auch gespendete Lebensmittelpakete, ausreichend für einen Monat, verteilt – und Schulmaterial, Bonbons, T-Shirts, Sandalen an Kinder. „Viele mussten vor dem Brunnenbau 18 Kilometer am Tag laufen, um Wasser zu besorgen. Sie schleppten 20-Liter-Behälter durch die Wüste“, berichtet Kaya.
Kaya schickt Bilder des Brunnens an Hattinger Spender
Aus Afrika schickte er Bilder des Brunnens an Gemeindemitglieder. „Und ich bekam sofort Nachrichten zurück, in der wieder Spenden zugesagt wurden. Die Spendenbereitschaft ist noch größer, wenn die Spendenden jemanden kennen, wissen, dass das Geld ankommt.“