Hattingen/ Bochum. Das Tierheim für Bochum und Hattingen hat Probleme mit der artgerechten Haltung. Pläne für ein neues Haus für Kleintiere gibt es, Spenden fehlen.

Das Tierheim Bochum, Hattingen und Umgebung freut sich über eine große Spende aus der Hattinger Grill-Benefizaktion. Das Geld wird dringend benötigt, um die Lebensbedingungen der Kleintiere zu verbessern. Bei deren artgerechter Haltung muss das Tierheim aktuell Abstriche machen. Denn bisher kamen längst nicht so viele Spenden zusammen, wie nötig sind.

Neues Haus soll Standards des Tierschutzbundes erfüllen

„Eine so hohe Spende bekommen wir nur ganz selten“, sagt Carmen Decherdt, Leiterin des Tierheims, als ihr Frank Dombrowska den Scheck über 800 Euro überreicht. Er hatte aus dem Gewinn eines Grills eine Benefizaktion gemacht und zusammen mit den Stadtwerken Hattingen Würstchen gegrillt und für den guten Zweck verkauft.

Frank Dombrowska (l.) und Steven Scheiker von den Stadtwerken Hattingen (r.) überreichen Tierheimleiterin Carmen Decherdt und Tierpflegerin Sabine Srock die Spende aus dem Benefiz-Grillen.
Frank Dombrowska (l.) und Steven Scheiker von den Stadtwerken Hattingen (r.) überreichen Tierheimleiterin Carmen Decherdt und Tierpflegerin Sabine Srock die Spende aus dem Benefiz-Grillen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Der gute Zweck war die Unterstützung der Arbeit des Tierheims an der Kleinherbeder Straße. Das plant schon seit einigen Jahren den Bau eines neuen Kleintierhauses. Angedacht ist ein zweistöckiges Gebäude mit mehr als 500 Quadratmetern Fläche. Die Kosten belaufen sich hierfür auf 1,3 Millionen Euro. „Das ist natürlich eine enorme Summe“, sagt Carmen Decherdt. „Aber wenn wir etwas tun, dann wollen wir es auch richtig machen, also mit allen Standards, die der Tierschutzbund vorsieht.“

Haltung nachtaktiver und tagaktiver Tiere

Inbegriffen seien eine Krankenstation, eine Quarantänestation und vor allem genügend Platz für die Tiere. Denn aktuell zeige man den Menschen, wie man die Tiere eigentlich nicht halten soll, bedauert die Tierheimleiterin: Nachtaktive Tiere wie Chinchillas werden zusammen mit tagaktiven Kaninchen gehalten. „Das ist natürlich schlecht, denn kein Tier bekommt die angemessen Ruhephasen, die es benötigt. Aber leider können wir es im Augenblick nicht anders machen“, erklärt sie.

Das neue Kleintierhaus sollte eigentlich vornehmlich durch Spenden finanziert werden, doch es wurde deutlich weniger Geld gesammelt als gedacht. „Die Spendenbereitschaft für Kleintiere ist extrem gering“, sagt Carmen Decherdt. „Wir sind aber optimistisch, dass wir das Geld dennoch zusammenbekommen.“ Das Tierheim greife dabei auch auf Fördergelder zurück.

Spenden fehlen, ehrenamtliche Helfer gibt es

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Dem Tierheim Bochum, Hattingen und Umgebung fehlen Spenden, doch an Personal mangelt es nicht. Neben sieben festangestellten Mitarbeitern und drei Auszubildenden gibt es eine Vielzahl ehrenamtlicher Helfer. Die gehen zum Beispiel mit den Hunden spazieren, kümmern sich um die Kleintiere, veranstalten jeden Monat einen Flohmarkt und organisieren das Sommerfest, das in diesem Jahr im Mai stattfinden wird.

40 Kleintiere leben momentan im Tierheim, dazu kommen 35 Hunde und ebenso viele Katzen. „Aktuell ist die Situation noch relativ ruhig und entspannt“, erklärt die Tierheimleiterin. „Die Tiere, die als Weihnachtsgeschenke gekauft wurden, sind bisher nicht zurückgebracht worden.“ Aber es sei auch noch früh.

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