Die Stimmung stimmte bei der ersten Holschentorsitzung der Karnevalsfreunde Hattingen/Bochum. Was den Jecken alles geboten wurde:
Hattingen Bunte Luftballons hängen an den Wänden, drei Tischreihen sind mit Girlanden und Luftschlangen verziert, dazu kleiden bunte Tücher den kleinen Raum aus. Das Ambiente also stimmt – für die erste Holschentorsitzung der Karnevalsfreunde Hattingen/Bochum anlässlich des fünfjährigen Vereinsbestehens.
Für jedes Mitglied gibt’s einen Einmarsch besonderer Art
Jedes Mitglied des Vereins, das die Bühne betritt, hat dabei einen Einmarsch besonderer Art. Thomas Boehnke etwa: Mit Kokos-BH und Blumenröckchen, ganz im Stile Hawaiis, muss er die Bühne betreten. Vorstandsmitglied Chantal Amaro weiß, was es damit auf sich hat: „Wir ärgern Thomas öfter mal mit einem Einmarsch, den wir uns vorher im Geheimen überlegen.“
Sie muss lachen. „Das ganze Spektakel kann schon ein bisschen peinlich sein. Aber der liebe Herr hat die Angewohnheit, während einer Session öfter in den Urlaub zu sein. Das geht natürlich nicht. Die Aktion gibt ihm hoffentlich zu denken“, sagt sie schmunzelnd. Und fährt fort: Wir nehmen uns gerne mal gegenseitig auf die Schippe. Aber wir haben uns alle sehr gerne. „Jeder ist bei uns willkommen. Das zeichnet uns, glaube ich, auch aus. “
Statt Buttons wie sonst gibt es diesmal richtige Orden
„Einmalig“ nennt derweil Präsident Dirk Komorowski diese Feier. Nicht zuletzt deshalb auch vergibt der Karnevalsverein an diesem Abend statt Buttons wie sonst diesmal richtige Orden. So wird unter anderen dem Sprecher des Nutzerrates vom Holschentor, Burkhard Kneller, eine Medaille verliehen. „Als Zeichen der Wertschätzung für die gute Zusammenarbeit“, erklärt Chantal Amaro.
Im weiteren Verlauf des Abends steht Comedy auf dem Programm. Hausfrau Rosa Schluppiiie – „mit drei i und einem e“ – ist an der Reihe. „Halli-Hallo, helau, seid ihr alle blau?“, begrüßt sie das Publikum. Ihr Thema hier und heute: Männer, die sie in drei Stufen einteilt.
„Die erste: Jungen. Die sind harmlos und noch ganz süß.“ Die zweite: ledige Männer. „Haben immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Höflich, kommen gerne auf einen Kaffee vorbei.“ Die dritte: Ehemänner. „Das sind die schlimmsten“, so Rosa Schluppiiie. Und erzählt hierzu eine Anekdote.
Wenn Frau sich ihren Ehemann schön trinkt
„Neulich war ich mit meiner Nachbarin Inge in der Kneipe. Sie wirft einen Blick in ihre Handtasche und bestellt einen doppelten Wodka.“ Das geht eine ganze Zeit lang so weiter – bis Rosa wissen will, was das soll. „Darauf antwortet mir Inge: ,In der Tasche habe ich ein Bild von meinem Mann. Wenn der gut aussieht, kann ich nach Hause gehen.’“
Die Komikerin erntet lautes Lachen, wird mit donnerndem Applaus von der Bühne verabschiedet.
Mit ähnlich viel Beifall begrüßen die Zuschauer alsdann Vereins-Geschäftsführer Daniel Komorowski, ein echtes Gesangstalent, der ein altes Thekenlied nach dem anderen zu Gehör bringt. Den Text von „Rut sin de Ruse“ etwa kennt auch das Publikum genau, schmettert den Refrain aus vollem Halse mit. Und bei „Der schmucke Prinz“ stehen einige Damen sogar auf, klatschen und wedeln mit den Händen über dem Kopf. Die Stimmung in dem kleinen Raum beginnt zu brodeln.
Chantal Amaro ist sehr zufrieden mit dem Verlauf des Abends. „Bisher läuft alles nach Plan.“