Hattingen. . Am Elften im Elften 2015 hat sich der jüngste Karnevalsverein der Stadt gegründet. Inzwischen hat er 30 Mitglieder und viele große Ideen.

Schwarze Umhänge mit goldenen Verzierungen sollen ihre Markenzeichen werden, das Vereinslokal könnte zentraler nicht sein. Denn in der Kneipe Pferdestall 2.0 im Krämersdorf hat sich am 11. November 2015 ein neuer Karnevalsverein gegründet: Die Karnevalsfreunde Hattingen (KFH) wollen vor allem die Altstadt in Schwung bringen. Und haben schon große Pläne.

„Wir wollen im Verein einen Musikzug aufbauen, im Sommer soll ein Männerballett entstehen“, sagt Daniel Komorowski. Der Inhaber des Pferdestalls ist auch Geschäftsführer des neuen Vereins. Und so stehen einige Ideen natürlich auch in enger Verbindung mit der Kneipe: Hier finden die Sitzungen statt, zum Sessionsauftakt im kommenden November soll ein Frühschoppen folgen.

Zudem greift der Vorstand auf große musikalische Erfahrung zurück. Komorowski ist seit 20 Jahren im Karneval aktiv, engagierte sich bisher vor allem beim Fanfarenzug der Ruhrlandbühne in Bochum und beherrscht laut eigenen Angaben alle Instrumente eines Blasorchesters. Auch Rita Schürmann macht bereits seit 26 Jahren Musik. Die Idee zum vereinseigenen Musikzug lag da nahe. Derzeit beteiligen sich daran neun der 30 Mitglieder, unterstützt werden sie von fünf weiteren Musikern der Warsteiner Musik- und Tanzband.

Zwei Mal wöchentlich Gardetraining

Ebenfalls an den Start gegangen ist bereits der Aufbau einer eigenen Tanzgarde. Lara Boehnke (16) ist das Mariechen und Trainerin der Garde der Karnevalsfreunde in einer Person. „Insgesamt besteht die Garde derzeit aus sechs Tänzerinnen“, sagt Boehnke, die die Mädchen zwischen acht und 16 Jahren zwei Mal wöchentlich in den Räumen über der Gaststätte trainiert. Die ersten Auftritte sind ebenfalls für die kommende Session geplant.

Auch wenn Garde, Musikzug und Männerballett erst im kommenden Jahr zu den Aushängeschildern des Vereins werden können, verstecken sich die Karnevalsfreunde nicht. „Im ersten Jahr geht es viel um Werbung. Wir müssen uns bei den anderen Karnevalsgesellschaften bekannt machen“, findet Rita Schürmann. Bisher ist das vor allem durch alte Kontakte nach Hagen oder Wuppertal gelungen, auch der Aktivenkreis aus Holthausen hat die KFH regelmäßig eingeladen.

Beim heutigen Karnevalszug werden sie die nächste Gelegenheit nutzen, sich auch bei den Hattinger Bürgern bekannter zu machen. Ein weiteres Erkennungszeichen zur schwarz-goldenen Kluft, etwa Buttons oder Orden, gibt es aber noch nicht. Dafür ist vor lauter großer Ideen keine Zeit gewesen.