Hattingen. Der MGV Liederfreund Hattingen-Welper freut sich über 500 Besuchern und Stargast Gunther Emmerlich – aber der Bass singt nicht nur.
Auf ein Wiedersehen mit dem bekannten Bassisten Gunther Emmerlich durften sich die Fans des MGV Liederfreund Hattingen-Welper 1880 in der Aula der Gesamtschule in der Marxstraße freuen. Bereits im Jahr 2000 war der inzwischen 75-jährige Sänger schon einmal mit dem Chor aufgetreten.
Das Konzert stand unter der Leitung von Thomas Scharf
Zum Weihnachtskonzert des MGV unter Leitung von Thomas Scharf sind fast 500 Besucher gekommen, die Aula und die Empore sind voll besetzt. Neben Emmerlich begeistern auch Sopranistin Jeanne Pascale Schulze, Trompeter Johann Plietzsch, Cellistin Sabina Herzog und Matthias Suschke am Klavier die Zuhörer.
Gunther Emmerlich, der viele Lieder auch anmoderiert, widmet sich vor allem weihnachtlicher Folklore. „Was ist denn die Hauptsache bei Weihnachten“, fragen die Tiere in einer Geschichte, die er fesselnd erzählt. „Gänsebraten“, meint der Fuchs, „Schnee“ der Eisbär, „Stollen“ der Bär und das Reh ruft „ein Tannenbaum“. Stimmung und nicht so viele Kerzen möchte die Eule haben. Saufen und pennen gehört für den Ochsen zu Weihnachten. Erst der Esel fragt: „Und denkst du nicht an das Kind?“ „Stimmt“, denkt der Ochse nach. „Das ist doch die Hauptsache. Wissen das auch die Menschen?“
„Wach, Nachtigall, wach auf“ wird lebendig
Nach einem Lied auf den Nikolaus unternimmt Emmerlich zusammen mit Jeanne Pascale Schulze einen musikalischen Ausflug nach Schlesien. „Wach, Nachtigall, wach auf“ - mit diesem Ruf lassen die beiden Interpreten das malerische Volkslied lebendig werden.
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Emmerlich macht aber auch einen Abstecher auf die iberische Halbinsel nach Katalonien. „Dort singt man nicht ‘Leise rieselt der Schnee’, dort erkennt man Weihnachten daran, dass in dieser Nacht die Vögel singen.“ Das beschreibt Emmerlich mit seinem voluminösen und doch so beweglichen, schlank geführten Bass mit nuancenreichen Schattierungen in dem Lied „Die Vögel dieser Welt“.
Das „Ave Maria“ steht gleich zweimal auf dem Programm
Aus dem Bereich der Klassik steht das „Ave Maria“ gleich zwei Mal auf dem Programm. Sopranistin Jeanne Pascale Schulze gestaltet die Vertonung von Giulio Caccini im Wechsel mit den glasklar intonierten und doch so warmen Trompetenmotiven von Johann Plietzsch voll inniger Empfindung und selbstvergessener Inbrunst. Die Version von Franz Schubert interpretiert sie mit heller Stimme ganz andachtsvoll zusammen mit dem sehr dezent ausmalenden Chor.
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Dass die Herren aber auch machtvolle Töne finden können, zeigen sie in dem ergreifenden Gebet „Unser Vater“ von Albert Malotte. In Edward Griegs „Landerkennung“ überzeugt nicht nur der Chor durch seinen forschen, mitreißenden Ausdruck, der unter die Haut geht, sondern auch die Chorsolisten Michael Scharf und Frank Schaub. Malerische Fülle und beschwörende Eindringlichkeit charakterisieren auch die flutenden Chorklänge der Lieder „Es wird schon gleich dunkel“ und „Weihnacht“.