Hattingen. Die Systeme der Caterer werden in Hattingen unterschiedlich angenommen. Schüler wollen spontan sein. Eine Schule greift gegen Energy-Drinks durch

Nur ein Bruchteil der Schüler der weiterführenden Schulen nutzt das Essen der gebuchten Caterer in den Mensen. In der Realschule Grünstraße ist die Zahl der Schüler, die das Schulessen bezieht an den Händen abzählbar. Die Schulen berichten, wer das Mittagsangebot nutzt, wie es organisiert ist und was dagegenspricht.

Snacks statt Bestellung am Vortag

An der Realschule Grünstraße gebe es für die Jugendlichen zwei Arten, um sich zu versorgen, so Schulleiter Jürgen Ernst: Entweder über Snacks oder den Anbieter Meyer-Menü. „Dessen Essen muss aber mindestens 24 Stunden vorher bestellt werden“, gibt Ernst zu bedenken. Für die meisten Schüler sei das unpraktikabel. „Es liegt nicht am Essen, dass so weniger Schüler das Meyer-Menü nutzen. Die Schüler wollen lieber spontan entscheiden“, hat er beobachtet.

Auswahl der Versorger

Die Stadt Hattingen sucht die Anbieter des Schulessens und der Verpflegung im Offenen Ganztag vor allem nach dem Wunsch der Eltern aus. Danach vergibt sie die Aufträge.

Vor allem auf die Verwendung von Bio-Lebensmitteln wird bei der Vergabe der Aufträge Wert gelegt. Im Fokus stehen die regionale Versorgung und der Einkauf des Essens ohne Geschmacksverstärker, Hefeextrakte und künstliche Aromen.

Sie greifen deshalb auf Snacks wie Pommes, Pizza oder Nudeln zurück. Täglich würden etwa drei bis zehn Schüler das Essen des Caterers bestellen, schätzt er. Zum Vergleich: 740 Schüler besuchen die Realschule. Für Meyer-Menü selbst ist die geringe Nachfrage kein Problem oder Logistik-Aufwand: „Wir fahren doch eh an der Schule vorbei“, so Diana Bay von Meyer-Menü. „Wir haben viele Kunden in der Südstadt.“

Digitale Auswahl des Mensa-Essens

Am Gymnasium Waldstraße ist das Essen des Wuppertaler Caterers Vitesca beliebter, immerhin gut 60 Essen gehen täglich über die Theke. 80 bis 90 Schüler von insgesamt 802 besuchen die Mensa am Mittag, manche essen dort auch ihr mitgebrachtes Essen.

Die Schüler können bei dem Caterer digital zwischen vier Essen wählen, auch ein vegetarisches Menü ist dabei. Mineralwasser und ein Dessert werden dazu gereicht. „Selbst viele Fünftklässler nutzen das Angebot, obwohl sie keinen Nachmittagsunterricht haben. Aber aus der OGS sind sie es schon gewöhnt“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin Cornelia Bering.

Bestellung am selben Tag

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Die Gesamtschule in Welper und das Gymnasium Holthausen lassen sich von der SKW GmbH aus Gevelsberg beliefern. Holthausens Schulleiter Thorsten Köhne findet das Essen „sehr gut“. Der Vorteil bei diesem Anbieter liege darin, dass das Essen bis 10 Uhr des Ausgabetages bestellt oder storniert werden kann, und das ganz individuell und online. Bezahlt wird ebenfalls digital: Am Gymnasium über den Barcode des Schülerausweises und in Welper über einen Chip, der mit einem Guthaben aufgeladen werden kann.

Gesamtschule Hattingen verbietet Energy-Drinks

Schulleiterin Elke Neumann von der Gesamtschule erzählt, dass vor allem die jüngeren Jahrgänge das Angebot nutzen. „Die älteren Schüler, die ja auch hauptsächlich im anderen Gebäude an der Langen Horst untergebracht sind, kommen zum Essen eher weniger zur Marxstraße.“ Dafür befüllt der Caterer Automaten mit Brötchen und Getränken. Neben zwei vollwertigen Mittagessen für drei Euro bietet SKW auch kleinere Varianten ab 1,50 Euro an, zum Beispiel Ofen- oder Rosmarinkartoffeln. Zudem gibt es Joghurt, Obst, Brötchen oder Heißgetränke.

Die Gesamtschule ist im Sinne der Gesundheit vor allem darauf bedacht, den Konsum von zuckerhaltigen Getränken einzuschränken. So habe man vor einiger Zeit den Genuss von Energy Drinks auf dem Schulgelände verboten.