Hattingen. Das Forstmanns ist Hattingens neuer Kulturort. Die Premiere gestaltete Schauspieler Joachim Luger. Anregungen für Veranstaltungen sind erwünscht.
„Erwarten sie nicht allzu viel Heimeliges oder Getragenes.“ Schauspieler Joachim Luger räuspert sich, ordnet seine Papiere. Luger hat einen Haufen weihnachtliche Geschichten mitgebracht, die das frohe Fest reichlich auf die Schippe nehmen. Die Lesung von „Vater Beimer“ und eine Ausstellung sind der Startschuss für das Forstmanns als neuen Kultur-Spielort in Blankenstein.
Stammtisch zum Kulturprogramm
Das Forstmanns hat gerade erst seine Pforten geöffnet. Dennoch haben die Vorsitzenden des Kulturvereins Arte Medis schon große Pläne mit ihrem neuen Hauptquartier. Präsident Dirk Neveling freut sich auf das kommende Jahr: „Es soll verschiedene Ausstellungen mit der Kunstakademie Düsseldorf geben. Auch literarische und musikalische Vorstellungen sind geplant.“
Das finale Programm soll in Kürze erscheinen, genaue Termine stehen bisher noch nicht fest. Der Verein bietet den Blankensteinern an, sich bei einem Stammtisch einzubringen. „Wir sind außerdem für alle Anregungen offen. Künstler können sich gerne bei uns melden.“
Ania Hardukiewicz und Joachim Luger
Heute eröffnet Künstlerin Ania Hardukiewicz ihre Ausstellung: „Ich interessiere mich sehr für Menschen, vor allem für Frauen. Sie male ich in ganz alltäglichen Situationen.“ Eines der Bilder zeigt beispielsweise eine Dame am Kaffeetisch.
Dann wird es ruhig im Forstmanns. Viele der Besucher sind mit Joachim Luger im Fernsehen groß geworden – vor allem mit der Lindenstraße. Ein wenig kratzig und beschwingt liest der Schauspieler satirische Weihnachtsgeschichten.
Herbert, der Weihnachtsbaum-Chirurg
So geht es unter anderem um Herbert und seinen Weihnachtsbaum, der leider gar nicht gut geraten ist. Der Baum ist ein wenig unförmig und „unten rechts muss ihn ein Elefant getreten haben“, beschwert sich die Ehefrau. „Doch Herbert hat Erfahrung mit der Weihnachtsbaum-Chirurgie“, liest Luger. Er stutzt den Baum bis er den nackten Stamm in den Händen hält, bohrt Löcher und steckt die schönsten Zweige hinein. Dass der Tannenbaum am ersten Weihnachtstag alle Nadeln verloren hat, erklärt Herbert, „liegt eindeutig an den chemischen Düngemitteln und der Umweltverschmutzung."
Es sind Geschichten aus dem Leben, die jeder kennt. Einen Tannenbaum aussuchen, Geschenke kaufen, Weihnachtsfeiern besuchen oder Schnee schaufeln. Überspitzt und witzig dargestellt bringt Luger die Zuhörer zum Lachen. Auch für das Winter-Gedicht von Heinz Erhardt erntet er Applaus: „Ich hab ihn angeschmiert. Nun steht der Winter vor der Tür. Und er friert.“
Geöffnet hat das Forstmanns donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr. Kontakt: ruhr.kultur.byartemedis@gmail.com,