Das Aus der Kultserie „Lindenstraße“ überraschte auch Joachim Luger alias Hans Beimer: „Auch ich verliere nun ein Stückchen Heimat.“
Für Schauspieler Joachim Luger war am Freitag nicht nur der Vorlesetag der Stiftung Lesen. Es war auch der Tag, an dem das Aus für die Lindenstraße verkündet wurde. Für Luger, der die Kultserie als Vater Beimer von der ersten Folge an mitgeprägt hat, kam die Nachricht wie für viele Fans aus heiterem Himmel.
Entsprechend erschüttert zeigte sich der Schauspieler, (75) der sich erst im September dieses Jahres nach 33 Jahren aus der Serie verabschiedet hat, bei seinem Auftritt im Tierheim. Dort las der prominente Lesepate am Freitag für Kinder im Katzenzimmer vor. Und verriet er am Rande der Lesung, was das Serienaus für ihn bedeutet.
Was denken Sie über das Serienaus?
Ich war von der Nachricht überrascht und geschockt. Ich habe die Produktion angerufen, alle Mitarbeiter waren in einer Schockstarre. Mir tut es sehr leid für all die Kollegen. Nicht nur die Schauspieler, sondern auch ein großer Tross an Technikern, Requisite oder Schnitt. Aber auch ich verliere nun ein Stückchen Heimat.
Wofür steht die Lindenstraße?
Wir haben ein Stück deutsche Fernsehgeschichte geschrieben. Vom ersten Schwulenkuss in einer deutschen Serie bis zur Wiedervereinigung – bei vielen Themen waren wir Vorreiter und in weiten Teilen auch ein Abbild der Republik. Auch schwierige Themen wie Drogensucht, Parkinson und Kindesmissbrauch wurden angesprochen.
Welche Bedeutung hatte die Lindenstraße für ihre Karriere?
Für mich war die Lindenstraße einer der wichtigsten beruflichen Abschnitte meines Lebens. Wer kann schon von sich behaupten, dass er über 30 Jahre in einer maßgeblichen Rolle in einer Serie vertreten war?