Hattingen. Die Fraktion der Grünen in Hattingen fordert eine Überprüfung, ob ein Rückbau gefördert werden kann. Der Vorstoß erinnert an eine Nabu-Aktion.

Die Grünen im Rat der Stadt möchten wissen, „durch welche Maßnahmen die Errichtung sogenannter Stein- oder Schottergärten im gesamten Stadtgebiet verhindert werden kann“. So steht es in einem Antrag der Fraktion zur Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 5. November. Zudem solle die Stadtverwaltung überprüfen, wie ein Rückbau und eine Neubepflanzung bereits bestehender Steingärten gefördert werden können.

Angesichts des Klimawandels sei es von großer Bedeutung, versiegelte Flächen durch Grünflächen aufzulockern, begründet Fraktionschef Frank Staacken den Vorstoß der Grünen. Steingärten unterstützen die Aufheizung des Klimas bei hohen Temperaturen und zerstörten den Lebensraum von Insekten und anderen Tieren.

„Gärten des Lebens“ statt „Gärten des Grauens“

„Andere Städte wie etwa Dortmund haben bereits beschlossen, dass eine begrünte Gestaltung der Vorgärten mit standortgerechten Pflanzen und deren dauerhafter Erhalt verpflichtend festgesetzt wird“, erklärt Frank Staacken.

Im April hatte es bereits einen Vorstoß des Naturschutzbundes in diese Richtung gegeben. Mit einer Kampagne gegen „Gärten des Grauens“ und für „Gärten des Lebens“ zog die Hattinger Nabu-Ortsgruppe gegen Schottergärten zu Felde und informierte die Bürger.

Von der Reaktion der Stadt auf den Bürgerantrag zeigte sich der Nabu im Juni sehr enttäuscht. „Die Stellungnahme der Verwaltung ist mutlos, wenig ambitioniert und sie nimmt die Aussagen in ihrem eigenen Klimakonzept nicht ernst“, kommentierte Isolde Füllbeck vom Nabu die Diskussion im Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss.

Die Stadt will in Bebauungspläne für Private nicht zu stark eingreifen

Die Verwaltung habe sich nur dazu durchringen können, ein Merkblatt zu erstellen. Was damit geschehen soll, gehe aus der Stellungnahme ebenso wenig hervor wie konkrete Schritte, die ausufernde Anlage von klimaschädlichen Vorgärten zu verhindern.

In ihrer schriftlichen Mitteilung die Verwaltung auf ihr Konzept für die Pflege städtischer Grünflächen verwiesen. In Bebauungspläne für Private wolle man nicht zu stark eingreifen. Zu den Themen „Versickerung“ und „Schottergärten“ solle ein Merkblatt erarbeitet werden.