Hattingen. Im April geht Maik Böcker mit einem Marktangebot an den Start. Schaubäckerei von Alfred-Schulte-Stade wird beim Weihnachtsmarkt 2020 ausprobiert.
Seit Jahren liegt das Krämersdorf im Dornröschenschlaf. Tristesse kennzeichnet den Aufenthaltswert des idyllischen Platzes am Rande der historischen Altstadt. Jetzt soll dem Handelsmittelpunkt des 18. Jahrhunderts mit einem Doppelschlag neues Leben eingehaucht werden. Gleich zwei Konzepte zur Belebung gehen an den Start.
Im April 2020 will Maik Böcker im Krämersdorf einen Feierabendmarkt starten. Der Unternehmer, der am Untermarkt ein Optik-Geschäft betreibt, glaubt fest daran, das ein solches Angebot auch im Schatten des Glockenturms zündet. „Wir haben uns von einem Experten beraten lassen, der den Bochumer Feierabendmarkt mit großem Erfolg etabliert hat“, verrät Böcker im Gespräch mit der WAZ.
Wöchentlich immer an einem festen Tag von 17 bis 21 Uhr
Ganz klassisch soll der neue Feierabendmarkt im Krämersdorf angelegt werden. Mit einer bunten Mischung heimischer Gastronomie. Feste Standbetreiber würden Kontinuität garantieren. Dazu kommen ausgewählte Lebensmittel und andere wechselnde Produkte, jeweils passend zur Jahreszeit.
„Man soll gemütlich sitzen können, Lichtkunst genießen und vielleicht auch einmal Livemusik“, erzählt Böcker. Wöchentlich soll der Markt von April bis Oktober stattfinden, immer an einem festen Tag von 17 bis 21 Uhr.
Die „Strandbude 1“ macht mit
In Kathie Wiedemann von der „Strandbude 1“ im Krämersdorf hat Maik Böcker bereits eine Mitstreiterin gefunden. Heinz Hasenkamp von der „Bad Oase“ und andere sollen hinzukommen. Vielleicht auch Alfred Schulte-Stade, der mit seinem Konzept „Mehr Leben im Krämersdorf“ ebenfalls an den Start geht.
Das stand bisher unter keinem guten Stern. Aus Verärgerung darüber, dass die Stadt seine Idee über Monate hinweg nicht zur Kenntnis genommen habe, hat der Eigentümer des Schultenhofes sein Sponsoring beim Jahresempfang der Stadt für das Jahr 2020 gestrichen.
„Es macht Sinn, das Ganze 2020 erst einmal mobil auszuprobieren“
Am Donnerstag haben sie zusammengesessen: Bürgermeister Dirk Glaser, Alfred Schulte-Stade und Heinz Hasenkamp. „In großer Harmonie haben wir uns mit dem Konzept beschäftigt und einvernehmlich einen Zeitplan für die Umsetzung festgelegt“, betont Dirk Glaser.
Danach wird die von Schulte-Stade vorgeschlagene Schaubäckerei beim Weihnachtsmarkt des nächsten Jahres als Pilotprojekt getestet. „Es macht Sinn, das Ganze 2020 erst einmal mobil auszuprobieren“, sagen Bürgermeister und Gastronom übereinstimmend.
Die Stadt Hattingen wird das Thema eng begleiten
Neben der Schaubäckerei mit einem eigenen Brot – der „Hattinger Kruste“ – sollen Obst und Gemüse sowie Käse, Marmelade, Honig und Wein angeboten werden. Auch einen flexiblen Veranstaltungsraum für Kleinkunst, Ausstellungen oder kleine Konzerte hat Schulte-Stade vorgesehen.
Gut möglich, dass sich auch Maik Böcker und Alfred Schulte-Stade noch einmal zusammensetzen. Schließlich haben ihre Konzepte für eine Belebung des Krämersdorfes einige Schnittmengen. „Die Stadt Hattingen wird das Thema eng begleiten“, betont Bürgermeister Glaser. Astrid Hardtke von der Wirtschaftsförderung wird das tun. Sie saß am Donnerstag mit am Tisch.