Hattingen. Das Krämersdorf in Hattingen soll belebt werden. Stadt und Investor wollen jetzt klären, wer als Bauträger für ein Backhaus auftreten könnte.

Pläne für eine Schaubäckerei im Krämersdorf sorgen seit Wochen für hitzige Diskussionen. Zunächst hatte Alfred Schulte-Stade seinen Rückzug als Sponsor des Jahresempfangs 2020 der Stadt Hattingen angekündigt. Der Inhaber des Schultenhofs sieht sein Engagement als ehrenamtlicher Ideengeber und Sponsor nicht hinreichend wertgeschätzt, weil seine Ideen für eine Belebung des Krämersdorfs „seit Monaten in den Schubladen der Stadt verstaubt“.

Am Donnerstag, 24. Oktober, wollen sich Bürgermeister Dirk Glaser und Baudezernent Jens Hendrix mit Alfred Schulte-Stade zusammensetzen, um über dessen Konzept „Mehr Leben im Krämersdorf“ zu reden. Schon jetzt ist klar, dass das Gespräch nicht nur atmosphärisch belastet ist. Auch inhaltlich gibt es Meinungsunterschiede.

Neben den Gebäuden sollen Veranstaltungen stattfinden

Einer davon ist die Frage, wer als Bauträger des geplanten Backhauses auftritt. Schulte-Stade schlägt vor, in der Platzmitte ein vier mal fünf Meter großes Backhaus zu errichten, in dem öffentlich gebacken wird. In etwas kleineren Gebäuden soll es Obst und Gemüse aus Bio-Produktion sowie Käse, Marmelade, Honig und Wein geben.

Der verbleibende Platz soll frei bleiben und flexibel als Veranstaltungsraum genutzt werden: für Ausstellungen, Kleinkunst oder kleinere Konzerte. Womit dann alle Zutaten beisammen wären für einen Feierabendmarkt, wie er sich in anderen Revierstädten längst etabliert habe, meint der Gastronom.

Alfred Schulte-Stade und Heinz Hasenkamp wollen als Investoren auftreten

Alfred Schulte-Stadt möchte, dass die Stadt als Bauträger auftritt. Als Investoren nennt er sich und Heinz Hasenkamp von der Bad Oase, als Partner die IHK und als Kümmerer Hattingen Marketing.

Dass die Stadt als Bauträger auftritt, hat der Bürgermeister inzwischen ausgeschlossen. Zwar findet Dirk Glaser die Idee toll, im Krämersdorf rund um ein neue Backhaus wirtschaftliches und kulturelles Leben entstehen zu lassen. „Das habe ich dem Ideengeber auch gesagt“, betonte Glaser im Rahmen seiner Etatrede im Stadtrat.

Fürs Bauen hat die Stadt kein Geld und kein Personal

Nur die Forderung, die Stadt möge dieses Backhaus bauen, gehe in die falsche Richtung. „Wir werden uns in jedem Fall konstruktiv an der Belebung des Krämersdorfs beteiligen. Selbst bauen können wir allerdings nicht, kein Geld und vor allem - kein Personal“, erklärt Dirk Glaser.