Hattingen. In Filialen der Sparkasse Hattingen wurde eingebrochen. Weil in Sparbuch-Schließfächern auch Wertgegenstände lagerten, werden die abgeschafft.
Die Sparkasse hat auf die Einbrüche in den Geschäftsstellen Welper und Winz-Baak reagiert. Die Sparbuchschließfächer, die bei den Einbrüchen aufgebrochen wurden, werden nun abgeschafft. Das beschloss der Vorstand. „Der Aufwand zur Aufarbeitung des Einbruchs war immens groß“, sagt Sparkassensprecher Udo Schnieders. „Mehr noch aber haben uns die Sorgen und erlittenen Schäden unserer Kunden davon überzeugt, diesen Schritt zu gehen“. Zuletzt hatte es mehrere Einbrüche in Sparkassen des Ennepe-Ruhr-Kreieses gegeben.
Mehrere Einbrüche in Sparkassen des EN-Kreises
Neben den zwei Einbrüchen in Hattingen hatte es zuletzt auch drei Fälle im Südkreis des Ennepe-Ruhr-Kreises gegeben in denen Sparkassen das Ziel waren. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Auch, dass es sich um den oder die selben Täter handeln könnte, schließen die Ermittler nicht aus.
Sparbücher beliebt bei Jung und Alt
„Sparbücher erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit“, sagt Udo Schnieders, Sprecher der Sparkasse Hattingen.
Vor allem bei Kindern und älteren Menschen haben die Bücher noch eine große Bedeutung. „Um Kindern das Sparen beizubringen, ist das Sparbuch, das man anfassen kann, immer noch eine gute Sache.“
Für andere Kunden, die kein Sparbuch mehr benötigen, gibt es schon seit einiger Zeit Karten, mit denen das Geld vom Sparkonto abgebucht werden kann.
Schäden durch die gestohlenen Sparkassenbücher seien in Hattingen nicht entstanden, so Udo Schnieders. Allerdings bewahrten Kunden auch Bargeld und andere Wertgegenstände in den Schließfächern auf, die bei den Einbrüchen entwendet wurden. „Die Einbrecher haben es ja auch gar nicht auf die Sparkassenbücher abgesehen, die wissen ja auch, dass dort auch Geld und andere Dinge gelagert werden“, sagt Schnieders.
Schließfächer nicht für Wertgegenstände versichert
Die Schließfächer sind dafür allerdings nicht vorgesehen. Sie sind nicht besonders gesichert und nur mit einem Schloss versehen. Zudem sind die Fächer nicht von der Sparkasse versichert. In den Verträgen stehe auch, dass es untersagt sei, anderes als die Bücher in den Fächern zu lagern, so der Sparkassensprecher.
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Auch deshalb warnte die Sparkasse ihre Kunden direkt nach dem Einbruch in die Winz-Baaker Geschäftsstelle und bat sie schnellstmöglich, ihre Fächer zu räumen, falls sie neben den Sparbüchern andere Wertgegenstände dort deponieren.
Alle Konten wurden gesperrt
Inzwischen wurden vier der insgesamt fünf ehemals vorhandenen Anlagen komplett außer Betrieb genommen. Die letzte Anlage wird Ende des Monats endgültig stillgelegt. „Aber auch hier sind schon viele Fächer geleert worden“, berichtet Schnieders weiter, „die Sparkasse Hattingen ist somit kein lohnendes Ziel mehr für Einbrüche“.
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Der Aufwand zur Aufarbeitung der Einbrüche sei enorm gewesen, sagt Udo Schnieders. Neben den Aufräumarbeiten in den Räumlichkeiten der Sparkasse mussten alle Konten der betroffenen Kunden schnellstmöglich gesperrt werden. „Wir haben zusätzlich und vorsorglich auch die Konten der Ehepartner und Kinder der Schließfächer-Besitzer gesperrt“, erklärt Schnieders.
Tresorschließfächer besonders gesichert
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Für die Aufbewahrung von Wertpapieren, Urkunden, Edelmetallen oder Schmuck empfiehlt die Sparkasse ein Tresorschließfach. Diese Fächer sind durch Stahl und Beton gesichert. Es gibt sie in verschieden Größen und ab 4,25 Euro monatlich.
Aktuell dürfen dort Sachwerte bis zu 10.000 Euro aufbewahrt werden. In dieser Höhe haftet die Sparkasse für mögliche Schäden. Höhere Einlagerungen sind ebenfalls möglich, müssten dann aber höher versichert werden.