Hattingen. Auf Initiative der „Oldies for Future“ haben Jung und Alt für Klimaschutz demonstriert. Für Hattingen war die Freitagsdemo eine Premiere.
Jung und alt demonstriert in der Hattinger Innenstadt gemeinsam für den Klimaschutz. Schüler, Erwerbstätige, Rentner – sie alle verfolgen das gleiche Ziel: Endlich etwas gegen den Klimawandel tun und der Politik zeigen, dass schleunigst etwas passieren muss.
Ihre persönlichen Meinungen bringen die Demonstranten auf ganz unterschiedliche Art und Weise zum Ausdruck: Plakate, Reden, Gedichte, Lieder und Sprechgesänge – die Hattinger sind kreativ. Und wollen gehört werden.
Studenten entscheiden sich bewusst für Hattingen
„Fest steht: Es muss etwas getan werden. Wenn sich jetzt immer noch nichts verändert, haben wir nichts verstanden“, appelliert Katharina Pirks (24) an ihre Mitdemonstranten und an die Politik. Sie ist Mitglied der Ortsgruppe „Fridays for Future“ in Hattingen und stolz, dass sie nun erstmals in ihrer Heimatstadt für den Klimaschutz demonstrieren kann.
Auch eine Gruppe Studenten, die eigentlich in anderen Städten wohnt, empfindet die Klimademo in Hattingen als eine ganz besondere. Die jungen Leute sind momentan auf einer Seminarwoche im Haus Friede und haben sich bewusst für die Hattinger Freitagsdemo entschieden. Die gesamte Atmosphäre sei in einem kleineren Ort wie dem Untermarkt ganz anders als in den Großstädten, so Philip Edge. Besonders begeistert seien sie davon, dass in Hattingen jeder Demonstrant die Möglichkeit habe, selbst zu Wort zu kommen.
Martin Klingender (69) moderiert die Aktion und gibt jedem, der möchte, die Chance, seine Meinung zum Thema Klima darzulegen. Und die Gelegenheit wird genutzt.
„Wir müssen einstehen für die Rettung des Klimas“, fordert Dorothea Koch, eine der antreibenden „Oldies“. Und auch die Schüler ergreifen das Wort. Sylvana (13) bemängelt, dass es zu Schulbeginn „immer Bücher und Hefte gibt, die in Plastikhüllen eingepackt sind.“
Und Nele appelliert an die Bürger, bewusster einzukaufen: „Wieso kauft man Produkte mit Palmöl, wenn man sie genauso gut auch ohne kaufen kann“, fragt sich die Schülerin und erntet großen Applaus. Sie hat kaum fertig geredet, da setzen unter den Demonstranten schon wieder Sprechgesänge ein: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, rufen die Menschen auf dem unteren Marktplatz.
Es geht um Braunkohle, E-Autos oder Waldbrände
Das erregt Aufsehen, auch unter vorbeigehenden Passanten. Sie beobachten das Geschehen, lesen die Plakate und schließen sich teils sogar der Demo an. Ein gutes Zeichen für die demonstrierenden Klimaaktivisten: Schließlich wollen sie durch ihre Aktion vor allem zum Mitmachen und Nachdenken anregen.
Es geht um viele unterschiedliche Aspekte: Ob Braunkohle, E-Autos oder Waldbrände – die Demonstranten beschäftigen sich mit der Thematik. Sie erläutern Ursachen, die zum Klimawandel führen, und erklären, welche Maßnahmen ihrer Ansicht nach zum Klimaschutz ergriffen werden sollten.
Während einige der Demonstranten die Fehler allein in der Politik suchen, appellieren andere daran, erst einmal bei sich selbst anzufangen. „Wir müssen im Kleinen anfangen und uns auch an die eigene Nase packen“, sagt eine Bürgerin. Weniger Autofahren, kurze Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen, sei nur eine der vielen Maßnahmen, die jeder Einzelne ergreifen kann, um das Klima zu retten.