Hattingen. In Hattingen kann man ab dem 7. Oktober auf Carsharing zurückgreifen. Drei Partner haben sich zusammengeschlossen und bieten zwei Wagen an.

In Hattingen soll es eine Zeitenwende beim Autofahren geben. Ab dem 7. Oktober kann man sich per Internet einen Wagen reservieren - im Carsharing-Verfahren. „Eine Alternative zum eigenen Auto“, wie Steven Scheiker, Prokurist bei den Stadtwerken Hattingen, betont.

Es sei mühevoll gewesen, Partner zu finden, erklärt er. Aber nun sind die Mitstreiter gefunden und es kann losgehen. Mit dabei sind die Hattinger Wohnstätten Genossenschaft (HWG), Auto Smolczyk und Stadtmobil Carsharing.

HWG-Mieter haben das Thema angesprochen

Anfang des Jahres habe man zusammengesessen und überlegt, wie man in Hattingen Carsharing anbieten könne, sagt Scheiker. Wie die weitere Entwicklung sei, hänge jetzt natürlich von der Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Die Idee sei aufgekommen, als man mit den Mietern bei einem Stadtfest ins Gespräch gekommen sei, erzählt Nina Jäger von der Unternehmenskommunikation der HWG. „Wir reden gerne mit unseren Mietern, hören ihre Wünsche an und prüfen, was wir umsetzen können“, sagt Nina Jäger.

Die Idee mit dem Carsharing habe großes Interesse gefunden. Das habe man dann weiter verfolgt. „Jetzt stehen zwei Fahrzeuge von Auto Smolczyk zur Verfügung. Ein Verbrenner und ein Elektrofahrzeug“, sagt Geschäftsführer Sascha Braun.

Buchen kann jeder, der einen Führerschein hat

Die Station der Pkw befindet sich beim Autohaus in der Bruchstraße 58. „Wenn die Idee tatsächlich gut angenommen wird, kann man immer noch auf die weiteren zehn Autos, die in Bochum stehen, zurückgreifen“, verspricht der Geschäftsführer von Stadtmobil, Matthias Kall.

Einen Carsharing-Wagen kann grundsätzlich jeder buchen, der einen gültigen Führerschein hat. Allerdings müssen Fahranfänger - wie immer - mit höheren Versicherungskosten rechnen. Es ist möglich, einen Wagen für eine Stunde zu buchen oder auch für Tage, je nachdem, wie man ihn braucht. Braun: „Wir stellen zwei Wagen zur Verfügung, einen Hyundai i20 als Verbrenner und einen Hyundai Ioniq als E-Fahrzeug.“

Pro Stunde kostet ein Wagen 2,50 Euro plus Kilometergeld

2,50 Euro kostet ein Wagen pro Stunde, pro gefahrenem Kilometer werden 25 Cent berechnet. „Würde man sich einen Wagen für einen Tag mieten mit dem Ziel Köln, kann man mit ungefähr 40 Euro rechnen“, erklärt Matthias Kall. Normalerweise habe man bei einem selbstverschuldeten Unfall eine Selbstbeteiligung von 900 Euro. „Man kann das aber auch ausschließen, wenn man einen höheren Versicherungsbeitrag wählt“, so Kall.

Das Carsharingläuft mittlerweile in den großen Städten ausgesprochen gut. Die größte Gruppe der Kunden seien Berufstätige zwischen 25 Jahren und Ende 40. Viele junge Leute seien gar nicht mehr so vernarrt in Autos und wollten den Führerschein nicht mehr möglichst schnell machen. Die kämen mit Carsharing ausgesprochen gut klar. „Große Gewinne versprechen wir uns ohnehin nicht. Aber wir finden, dass das Angebot genau in die richtige Richtung geht“, stellte Nina Jäger von der HWG fest.