Hattingen. Baubeginn für das Gefahrenabwehrzentrum des EN-Kreises soll im Jahr 2021 sein. Ein Teil soll über die Rettungsdienstgebühren refinanziert werden.
Die Planung für das neue Gefahrenabwehrzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises läuft. Das Großprojekt soll Rettungsdienst und Feuerwehr in die Moderne überführen soll – der Baubeginn am Strückerberg in Ennepetal soll im Jahr 2021. Hattingens Bewerbung um den Standort war in der Politik gescheitert.
Die Kosten
Nach einer ersten Kostenprognose wird das Projekt 35 Millionen Euro kosten. Diese Summe beinhaltet allerdings weder Grundstückskosten, Notarkosten noch die Grunderwerbssteuer für die 19.000 Quadratmeter Fläche. Von der Gesamtsumme sollen etwa 24 Millionen Euro auf den Bau der neuen Kreisleitstelle mit der Abteilung Bevölkerungsschutz, dem Katastrophenschutzlager und einer Tankstelle entfallen. Die restlichen elf Millionen Euro fließen in den Neubau der Kreisfeuerwehrzentrale, die aktuell noch in Silschede steht.
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Michael Schäfer von der Kreisverwaltung macht deutlich, dass diese Zahlen längst noch keine valide Planungsgrundlage darstellen. „Eine Kostenberechnung der Gesamtmaßnahme kann erst nach Beauftragung der notwendigen Planungsleistungen für das Gebäude vorgelegt werden.“ Zudem müsse beachtet werden, „dass die Ausschreibungsergebnisse für ähnliche Bauprojekte in NRW Schwankungsbreiten bis zu 25 Prozent aufweisen“.
Weil die Kosten über 50 Jahre abgerechnet werden, ergibt sich bei den prognostizierten 35 Millionen Euro ein jährlicher Abschreibungsaufwand in Höhe von 700.000 Euro beim Ennepe-Ruhr-Kreis. Der hofft, den Teil der Baukosten, die eindeutig dem Rettungsdienst zugeordnet werden können, über die Rettungsdienstgebühren zumindest anteilig refinanzieren zu können. Ob dies auch für Bereiche der Kreisleitstelle möglich sein wird, sollen Gespräche mit den Kostenträgern, das sind die Krankenkassen, klären.
Der Umsetzungsstand
Die Stadt Ennepetal arbeitet an der Erschließungsplanung, weil sie dem Ennepe-Ruhr-Kreis laut Vertrag ein voll erschlossenes Grundstück übergeben muss. Gleichzeitig hat die Stadt ein Ingenieurbüro für die Erarbeitung der Bauleitplanung beauftragt, notwendige Vermessungsarbeiten sind bereits abgeschlossen. Nach Anpassung der Platzbedarfe muss ein so genanntes Raumbuch, das diese detailliert aufführt, allerdings noch erstellt werden.
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Auch die Planungen zur benachbarten Fläche laufen weiter, auf die ursprünglich einmal eine neue Polizeiwache für den Süsdkreis gebaut werden sollte. Weil dieses Verfahren nun aber vollkommen offen ist, hat die Stadt Ennepetal dem Kreis zugesichert, die Fläche auch erwerben zu können, wenn die Polizeiwache dort nicht gebaut wird.