Hattingen. Die Schülerin Emily Thanheiser verbringt ein Austauschjahr in Südkorea. Koreanisch hat die Hattingerin in Bochum und beim Privatlehrer gelernt.
Die Abschiedsparty, heimlich von ihrer Mutter organisiert, war eine ganz besondere: Familienangehörige sowie Freundinnen und Freunde müssen ein Jahr lang auf Emily Thanheiser verzichten – zumindest greifbar nahe: Die 16 Jahre alte Gymnasiastin aus Winz-Baak wird ein Jahr lang bei einer Gastfamilie in Südkorea leben und in dieser Zeit nur den Kontakt per E-Mail oder Chat nach Hause halten können.
ASSE Germany organisiert Auslandsjahr
Organisiert wird das außergewöhnliche Auslandsjahr durch die deutsche Organisation „ASSE Germany“. Sie hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1976 zum Ziel gesetzt, die kulturübergreifende Verständigung durch internationale Austauschprogramme für Schüler und Au Pairs zu fördern. Emily Thanheiser ist eine von zehn Schülerinnen bundesweit, die in diesem Jahr am Programm teilnehmen und zwischen fünf und zehn Monate in Südkorea verbringen werden.
Los ging es für die 16-Jährige mit der Gruppe bereits am 13. August – „und das erst einmal ohne Rückflugticket, da ich nach Ende des Auslandsjahres noch ein paar Wochen als Urlauberin da bleiben werde.“
Koreanische Sprache und Schriftzeichen
Emily Thanheiser geht es bei ihrem Abenteuer um internationale Freundschaften und natürlich auch um die koreanische Sprache, die sie vor Ort noch intensiver erlernen will. Im vergangenen Jahr hat sie in Eigenregie damit begonnen und ein halbes Jahr lang die koreanische Schule in Bochum besucht, wo sie an einem Sprachkursus für Erwachsene teilgenommen hat.
Ab Januar nahm Emily Thanheiser dann Sprachunterricht bei einem Privatlehrer, um sich intensiv auf das Auslandsjahr vorzubereiten. „Alle fragen mich immer, ob das nicht total schwer ist“, schmunzelt die 16-Jährige. „Das ist nicht der Fall! Die vermeintlichen Schriftzeichen sind alles nur Buchstaben: 19 Konsonantenbuchstaben und 21 Vokalbuchstaben, die sich auf 14 Zeichen für Konsonanten und zehn Zeichen für Vokale zurückführen lassen. Und die habe ich in ein bis zwei Tagen selbst gelernt.“
Acht Stunden Zeitverschiebung
Noch Fragen? Vielleicht ja diese hier: Ob Emily Thanheiser in Südkorea mit Heimweh rechnet? „Wahrscheinlich nicht direkt am Anfang“, sagt die Schülerin. „Vielleicht eher, wenn der Alltag eingetreten und nicht mehr alles komplett neu ist.“
Fakt ist: Bei jedem Live-Kontakt nach Hause sind im Sommer sieben und im Winter acht Stunden Zeitverschiebung einzurechnen. Und auch an die koreanische WhatsApp-Variante namens KoKoTalk wird sich die Hattingerin erst einmal gewöhnen müssen. Fest vorgenommen hat sich Emily Thanheiser, einen Reisebericht aus Korea in die Heimat zu schicken. Fortsetzung folgt.